Thema 19: Ehrlichkeit, Wahrheit sagen

Lernbibelvers

Sacharja 8,16

Biblische Kernaussagen

  • Christen sollen die Wahrheit sagen (Epheser 4,15.25; Sacharja 8,16) und Gottes Diener reden die Wahrheit (2Korinther 4,2; 6,7; 7,14), weil die Wahrheit Christi in ihnen ist (2Korinther 11,10).
  • Wahrhaftigkeit ist ein Kennzeichen Jesu. Er ist der wahrhaftige Zeuge (Offenbarung 3,14), Herrscher (Offenbarung 6,10), König (Offenbarung 15,3), Richter (Offenbarung 19,2), trägt den Namen „Wahrhaftig“ (Offenbarung 19,11) und ist die Wahrheit (Johannes 14,6). Wenn wir ihm ähnlich werden wollen, müssen wir es lernen, die Wahrheit zu lieben, zu sagen und zu tun.
  • Gottes Reden und seine Rechtsbestimmungen sind Wahrheit (2Samuel 7,28; Psalm 19,10; 119,142; Johannes 17,17), d. h. er führt uns mit keinem Gebot hinters Licht. Er weiß, was für uns gut ist, und er sagt es uns auch.
  • Gott sucht wahre Anbeter (Johannes 4,23.24; Psalm 145,18). Gerade im Gebet hat heuchlerische Frömmelei und Unwahrhaftigkeit keinen Platz. Wer Gott nahen will und in seiner Nähe bleiben will, muss die Wahrheit reden (Psalm 15,1.2; Jesaja 33,14.15).
  • Das Drama des Menschen besteht darin, dass er die Wahrheit Gottes in Lüge verwandelt (Römer 1,25).
  • Die wahrhaftige Lippe besteht für immer (Sprüche 12,19) und der wahrhaftige Zeuge wird zum Lebensretter (Sprüche 14,25).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Sprich mit Deinem Kind über die Stellen aus der Offenbarung über Jesus (Punkt 2). Warum wird das „wahrhaftig“ so sehr betont? (Z. B. weil alles davon abhängt, dass wir Jesus vertrauen können. Gott könnte uns ja belügen, ohne dass wir es merken!)
  • Erkläre Deinem Kind die Bedeutung der Tatsache, dass Gott „wahre Anbeter“ sucht (z. B. dass wir beim Beten nicht lügen und Gott nichts vorspielen sollen). Sucht gemeinsam nach Gründen dafür, warum Menschen das tun sollten! (z. B. weil sie vor anderen gut dastehen wollen; weil sie nicht über das nachdenken, was sie beten; weil sie Gott manipulieren wollen)
  • Kinder müssen wissen, dass ihre Eltern immer die Wahrheit sagen. In einer Gesellschaft, in der das Lügen für viele Menschen so selbstverständlich wie das Atmen ist, muss in unseren Familien eine ganz andere Atmosphäre herrschen. Lüge Dein Kind nie an! 1)
  • Bestrafe Dein Kind weniger streng, wenn es einen Fehler ohne Ausreden und Lügen direkt zugibt. Es soll sich auszahlen, die Wahrheit zu sagen. Sei dann strenger, wenn Dein Kind sich erst mit einer Lüge herausredet und die Wahrheit dann doch nach langem Bohren und Forschen mühsam ans Licht kommt.
  • Eine nichtchristliche Kinderbuchreihe, die den Wert der Wahrheit deutlich herausstellt, sind die Bücher von Oliver Hassencamp über das Jungeninternat Burg Schreckenstein 2). Zum Vorlesen als Gutenachtgeschichte sehr gut geeignet und voller Anknüpfungspunkte für ein Gespräch über Werte. Wir haben fast alle gelesen und sehr davon profitiert. Gerade die ersten Bände sind sehr werteorientiert.
  • Zur Vertiefung höre und besprich mit Deinem Kind „Freddy der Esel“ – Folge 41: „Tour de Gans”.

Fragen zur Selbstreflexion

  • Bin ich ein „wahrer Anbeter“ oder stehe ich in der Gefahr, beim Beten eine Show abzuziehen? Ist das wahr, was ich Gott sage?
  • Bin ich unter meinen Arbeitskollegen, Freundinnen usw. als jemand bekannt, der immer die Wahrheit sagt, und dem man bedingungslos vertrauen kann, weil er nicht lügt und auch dann noch zur Wahrheit steht, wenn es „teuer“ wird?


1)
Natürlich muss ein Kind deshalb noch lange nicht alles wissen! Aber anstatt einer Lüge ist es viel besser, die Wahrheit zu sagen; auch dann, wenn die Wahrheit lautet: „Das sage ich Dir jetzt nicht, weil es Dich nichts angeht (oder) Du noch zu klein bist (oder) ich nicht will, dass Du das weißt.“
2)
Hassencamp, Oliver: Burg Schreckenstein, Band 1-27, Omnibus, 2000.