Thema 7: Barmherzigkeit

Weitere Schlagworte: sich erbarmen

Lernbibelvers

1Petrus 3,8

Biblische Kernaussagen

  • Christen sollen barmherzig sein (1Petrus 3,8; Lukas 6,36; Kolosser 3,12), weil Gott barmherzig ist (Jona 4,2; 2Mose 34,6). Barmherzigkeit gehört zu den wichtigeren Dingen des Gesetzes (Matthäus 23,23).
  • Nur der Barmherzige findet Glück, weil ihm selbst Barmherzigkeit zuteil wird (Matthäus 5,7). Gott gibt die Verheißung, sich über die zu erbarmen, die anderen Barmherzigkeit erweisen und ihn fürchten (Sprüche 19,17). Vorsicht: Auch das Gegenteil ist biblisch (vgl. Jakobus 2,13; Matthäus 18,33-35)!
  • Die Barmherzigkeit Gottes zeigt sich in seinem Umgang mit den Menschen z. B. darin, dass er langsam zum Zorn ist (2Mose 34,6; Psalm 145,8; Joel 2,13), hilft (Hebräer 4,16; Daniel 1,9) und Sünden vergibt (Psalm 51,3; Sprüche 28,13; Titus 3,5; 1Petrus 1,3).
  • Unsere Barmherzigkeit gilt den Elenden (Sprüche 14,21), den Armen (Sprüche 14,31), den Geringen (Sprüche 19,17) und sogar unseren Haustieren (Sprüche 12,10).
  • Gott will „Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer“ (Matthäus 9,13; 12,7; vgl. Hosea 6,6), d.h. kaltherzige Gesetzlichkeit ist kein Ersatz für Mitgefühl und aktive Liebe.
  • Zusätzlich zum allgemeinen Gebot der Barmherzigkeit ist Barmherzigkeit auch eine Geistesgabe. Wer diese Gabe auslebt, lässt sich auf herzliche und enge Kontakte zu bedürftigen Menschen (Kranke, Gefangene, Sterbende, Entmutigte…) ein. Sein Tun soll von Freude geprägt sein (Römer 12,8) und nicht von missmutiger „Diensterfüllung“.

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Lies mit Deinem Kind die Geschichten vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,25-37), Jona Kapitel 3+4 und Apostelgeschichte 9,36-43. Wo finden sich in diesen Geschichten Beispiele für Barmherzigkeit und Mitgefühl?
  • Barmherzigkeit nennt man das Kümmern um Schwächere. Der Stärkere nimmt sich des Schwächeren an, obwohl er von ihm keine Gegenleistung erwarten kann. Überlege zusammen mit Deinem Kind, wer die Hilfsbedürftigen in Eurem Leben sind. Schreibt eine Liste von Menschen auf, die Hilfe brauchen könnten (z. B. Ermutigung, Geld, einen Besuch, Unterstützung im Haushalt oder bei der Kindererziehung usw.). Nimm Dir in den nächsten vier Wochen pro Woche eine Sache vor und übe zusammen mit Deinem Kind Barmherzigkeit.
  • Erkläre Deinem Kind den Satz „Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer“. (z. B.: Gott will keinen äußerlichen Gehorsam, sondern das Herz. Wer nur Rituale erfüllt, aber nicht den Nächsten liebt, hat nicht wirklich verstanden, was Gott will. Schlachtopfer sind ein Ausdruck für unseren Glauben. Sie machen Glauben sichtbar. Wo aber kein Glaube ist – was man sehr gut an unserem fehlenden Mitleid für Elende sehen kann – sind Schlachtopfer nur ein Versuch, Gott zu täuschen.)
  • Kennst Du eine Person, die die geistliche Gabe der Barmherzigkeit hat? Lade sie ein und lass sie von ihren Erfahrungen berichten. Kinder – gerade Teenager – werden von Erwachsenen herausgefordert, die ihren Dienst begeistert tun.
  • Zur Vertiefung höre und besprich mit Deinem Kind „Freddy der Esel“ – Folge 2: „Seine zweite Reise” oder auch Folge 10: „Auf hoher See”. (Die Hörspiele können bei Gerth Medien unter Gerth Medien erworben werden.)
  • oder „Die 3 vom Ast kann nichts erschüttern“ (Folge 6), Geschichte 2: „Der Fürsprecher“ / „Die 3 vom Ast und die Freundschaft“ (Folge 8), Geschichte 1: „Dies Land gehört uns“. (Die Hörspiele können im ERF Shop als Kassette oder CD erworben werden: ERF Shop )

Fragen zur Selbstreflexion

  • Gottes Barmherzigkeit kommt dadurch zum Ausdruck, dass er langsam zum Zorn ist, hilft und vergibt. Wann war ich das letzte Mal barmherzig zu einem Menschen in Not?
  • Wie ist mein Verhältnis zu Gott? Ist es von Ritualen (z. B. Gottesdienstbesuch) oder von Liebe zu anderen Menschen geprägt? Was bringe ich Gott: Schlachtopfer oder Barmherzigkeit?