Thema 5: Dankbarkeit, Danksagung

Lernbibelvers

Epheser 5,20

Biblische Kernaussagen

  • Dank ist ein Opfer, das Gott verherrlicht und einen Weg für Gottes rettendes Eingreifen in meinem Leben bahnt (Psalm 50,23). Zum Opfer wird Dank, weil es Momente im Leben gibt, in denen einem kein Stück nach Danken zumute ist.
  • Der Christ ist dazu berufen, Gott in allen Umständen und für alles zu danken (1Thessalonicher 5,18; Epheser 5,20; Dankpsalmen). Deshalb ist Dank ein Ausdruck unseres Glaubens. Wirklich danken kann somit nur, wer in seinem tiefsten Inneren wie Abraham glaubt, ohne zu sehen (vgl. Römer 4,19.20) und weiß, dass „denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken“ (Römer 8,28).
  • Dank ist ein Schutz für unser geistliches Leben (und auch für unsere Psyche; Kolosser 4,2). Sorgen können uns nicht erdrücken, wenn wir sie mit Danksagung abgeben und Gott uns seinen allen Verstand übersteigenden, bewahrenden Frieden schenkt (Philipper 4,6.7).
  • Liest man die Evangelien und die Apostelgeschichte, wird klar: Jesus und die Apostel waren „Danke-Sager“ (z. B. Matthäus 14,19; Johannes 11,41; Apostelgeschichte 28,15…).
  • Ein fester Glaube und Dank im Überfluss gehören zusammen (Kolosser 2,6.7; 2Korinther 4,15). Das Neue Testament ist voller Dank für Mitchristen und für das, was Gott im Leben der Geschwister tut (z. B. Römer 1,8; 1Korinther 1,4; Philipper 1,3…).
  • Dank ist ein äußerst wichtiger und wesentlicher Bestandteil unseres regelmäßigen Gebetslebens (Psalm 95,2; 1Timotheus 2,1; Kolosser 3,17).
  • Als Christen sollen wir Danksagung praktizieren, wo ungläubige Menschen sich in Unanständigkeit, albernem Geschwätz und Witzelei ergehen (Epheser 5,4).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Übe mit Deinem Kind das Danken ein, indem Du selbst Gott immer wieder und für die unterschiedlichsten Dinge Danke sagst. Vor allem in Zeiten familiärer Not (z. B. Krankheit der Kinder, Streit mit den Nachbarn, Arbeitslosigkeit des Vaters usw.) tendieren wir dazu, das Danken zu vergessen. An seine Stelle tritt leicht das Schweigen oder – schlimmer noch – das Murren. Eine solche Entwicklung ist schlimm, weil sie dem Kind zeigt, dass der Glaube seiner Eltern nur ein „Schönwetterglaube“ ist, der in Zeiten der Not nicht mehr funktioniert. Lehre Dein Kind das Danken inmitten von Schwierigkeiten 1).
  • Wir leben in einer Gesellschaft der Selbstverständlichkeiten. Öffne Deinem Kind die Augen für all die Dinge, die nicht selbstverständlich sind, indem Du mit ihm zusammen eine Liste all der Dinge aufstellst, für die Ihr als Familie danken könnt. Nutzt die Liste als Grundlage für einen Danke-Sagen-Abend.
  • Sprich mit Deinem Kind über die Hindernisse fürs Danken. Was hindert uns daran, dankbar zu sein? (z. B. Probleme, traurige Lebensumstände, Angst, Gleichgültigkeit, Egoismus, kein Sinn für das Thema usw.) Erkläre Deinem Kind, dass Dank nicht von Lebensumständen oder Gefühlen abhängig sein darf. Gerade, wenn es uns nicht gut geht, dürfen wir nicht aufhören, Gott zu danken (s. Philipper 4,6.7).
  • Lies mit Deinem Kind Psalm 100, und denkt darüber nach, warum Dank ein „Opfer“ sein kann! (z. B.: Dank kostet mich Zeit und Nachdenken; Dank ist anstrengend, wenn ich mich gerade niedergeschlagen fühle.) 2)
  • Zur Vertiefung höre und besprich mit Deinem Kind „Freddy der Esel“ – Folge 3: „Abenteuer im Wald” (Dankbarkeit ist nicht das Hauptthema, kommt aber in einzelnen Szenen gut zum Ausdruck). (Das Hörspiel kann bei Gerth Medien als CD erworben werden: Gerth Medien)

Fragen zur Selbstreflexion

  • Bin ich ein dankbarer Mensch oder eher mürrisch und undankbar? Was sagt mir meine Dankpraxis über die geistliche Tiefe meines Glaubens?
  • Ist mein Glaube erwachsen genug, um mit Hiob zu beten: „Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen, der Name des Herrn sei gepriesen!“? Wann habe ich Gott das letzte Mal für etwas Schlimmes in meinem Leben gedankt (vgl. Epheser 5,20)?


1)
Im geistlichen Leben gibt es ein paar Lektionen von besonderer Wichtigkeit. Diese ist eine davon. Wir müssen es um unserer geistlichen Gesundheit willen lernen, in allen Lebenslagen Gott die Ehre zu geben. Das ist nötig, weil wir sonst von den Sorgen der Zeit erdrückt werden und wir uns sonst die Verantwortung für unser Leben aufbürden, die wir gar nicht tragen können. Und es ist notwendig, weil Gott als der Geber guter Gaben (Jakobus 1,17) ein Recht auf unseren Dank hat und unser Dank ein Kanal ist, durch den sein Friede und seine Hilfe in unser Leben hineinfließt. Christen müssen nicht immer „happy“ sein – das waren die Psalmisten auch nicht –, aber sie sollten immer dankbar sein, auch wenn es menschlich nichts mehr zu hoffen gibt, und durch Dank zum Ausdruck bringen, dass es „da draußen“ einen gibt, der Dank verdient, weil er sie mit unglaublicher Liebe geliebt hat, als sie völlig verloren waren.
2)
Ein Tipp für Ehemänner: Es gibt Momente, in denen wir Schwierigkeiten haben, uns an unserer Frau zu freuen und womöglich bitter werden (Kolosser 3,19!). Gehe dann ins Gebet, und beginne es mit Dank für Deine Frau. Mehr als einmal habe ich erlebt, wie sich mein Herz dadurch wieder für meine Frau geöffnet hat.