Thema 3: Gewalt, Brutalität

Weitere Schlagworte: Schlagen, Beißen, Treten

Lernbibelvers

Sprüche 3,31

Biblische Kernaussagen

  • Gott hasst und bestraft gewalttätige Menschen (Jesaja 11,4; Psalm 11,5).
  • Prügeleien und Tätlichkeiten sind ein Kennzeichen ungläubiger Menschen (Römer 1,30; 1Timotheus 1,13). Sie gehören sich nicht für einen Christen.
  • Gewalttätige Menschen kommen beruflich oft gut voran, weil sie mit ihrer Ellenbogenmentalität alle anderen zur Seite schubsen. Christen werden aufgefordert, sie weder zu beneiden (Sprüche 3,31a), noch sie zu imitieren (Sprüche 3,31b; s. a. Sprüche 16,29).
  • Ein Schläger kann sein Opfer ernsthaft verletzen und muss damit rechnen, für den entstandenen Schaden zur Verantwortung gezogen zu werden (2Mose 21,12.26.27).
  • Ein Ältester (und damit jeder reife Christ) darf kein Schläger sein (1Timotheus 3,3), d. h. er muss Konflikte lösen können, ohne handgreiflich zu werden.
  • Wir sollten, wie der Psalmist, Gott um Bewahrung vor gewalttätigen Menschen bitten (Psalm 140,2).
  • Hinter gewalttätigen Übergriffen stecken Hass (4Mose 35,20), böse Absichten (4Mose 35,20) und Feindschaft (4Mose 35,21). Vor allen diesen Dingen sollen wir uns als Christen hüten. Jesus ist gestorben, damit wir von diesen Sünden frei werden (1Korinther 6,9-11).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Lies mit Deinem Kind die Geschichte von Kain und Abel (1Mose 4,1-16). Lass Dein Kind erklären, was vor dem Mord geschah (Antwort: Kains Opfer wird wegen seines Unglaubens nicht angenommen, er ist zornig, Gott weist ihn zurecht, er tut keine Buße). Lies mit Deinem Kind Matthäus 5,21-26 und erkläre ihm, dass Zorn „Mord im Kleinen“ ist. Was ist Gott wichtiger als Gebet (z. B. dass ich mit meinen Geschwistern keinen Streit habe)? Was muss ich tun, wenn „ein Bruder etwas gegen mich hat“, d. h. wenn ich weiß, dass ich mich an einem anderen Menschen versündigt habe? (Antwort: Hingehen und die Sache klären.)
  • Entwickle mit Deinem Kind Strategien, wie es sich davor schützen kann, Opfer von Gewalttaten zu werden. Sprich mit Deiner Tochter durch, wie sie sich im Fall von sexuellen Übergriffen verhalten soll. (Wiederhole dieses Gespräch in ein paar Jahren, wenn sie Teenager ist.) Die Polizei bietet Kurse an, die Kinder auf Gewaltsituationen vorbereiten. Überlege, ob es sinnvoll ist, mit Deinem Kind einen solchen Kurs zu besuchen.
  • Rede mit Deinem Kind darüber, welche Gefahren sich aus dem Umgang mit Schlägertypen, Banden usw. ergeben (z. B. Verwicklung in Gewalttaten, sich an aggressives Verhalten gewöhnen, usw.).
  • Wenn es zu Prügeleien unter Kindern kommt, ist es wichtig, dass (1) die Eltern den Hergang der Tat genau erforschen - oft ist nicht nur das Kind, das geschlagen hat, schuldig -, (2) der Schläger bestraft wird und (3) der Schläger für entstandenen Schaden aufkommt. (Bei einer Ohrfeige ist es nicht genug, wenn das Kind nur „Entschuldigung“ brummelt! Überlege Dir, wie die Sühnung für eine Ohrfeige aussehen könnte. – Vielleicht eine Tafel Schokolade? Vgl. 2Mose 21,30.)
  • Natürlich ist es wichtig, mit den Kindern zu toben. Und dabei gilt: je wilder, desto besser! Auch unsere Mädchen haben es genossen, mit Papa zu toben und das Ehebett in ein Schlachtfeld aus Kissen zu verwandeln.
  • Zur Vertiefung höre und besprich mit Deinem Kind „Freddy der Esel“ – Folge 23: „Ein Fuchs geht um” (das Thema Gewalt ist hier nicht das Hauptthema, kommt aber in einzelnen Szenen gut zum Ausdruck). (Das Hörspiel kann bei Gerth Medien als CD erworben werden: Gerth Medien)

Fragen zur Selbstreflexion

  • Habe ich in meiner Kindheit körperliche Misshandlung erlebt? Wie prägt diese Erfahrung meinen Umgang mit den Kindern? Bin ich ein Schläger?
  • Wo ist mein größtes Defizit im Umgang mit Gewalttätigkeiten im Kinderzimmer - bei der Rekonstruktion des Tathergangs, beim Bestrafen der Täter oder wenn es um eine angemessene Sühnung geht?