Thema 69: Falsche Einstellung zur Arbeit

Lernbibelvers

2Thessalonicher 3,10

Biblische Kernaussagen

  • Hast ist kein Ersatz für Fleiß (Sprüche 21,5). Blinder Eifer ohne Erkenntnis kommt nicht ans Ziel (Sprüche 19,2). Es zahlt sich aus, wenn man beim Arbeiten mitdenkt und plant.
  • Gott darf unser Arbeitspensum beschränken und uns einen Ruhetag „vorschreiben“ (vgl. Sabbatgebot). Wer zu viel arbeitet, sollte sich ernstlich fragen, ob er Gottes Willen für sein Leben erkannt hat. Falsche Prioritäten im Leben führen zu materieller (und geistlicher) Not (Sprüche 28,19). Nicht in jedes Ziel lohnt es sich, Arbeit und Energie zu stecken (z. B. Sprüche 23,4).
  • Arbeit mit „halber Kraft“ und Oberflächlichkeit erreicht nichts (Sprüche 12,27).
  • Wer nicht arbeiten will1), der hat kein Recht auf Versorgung durch die Gemeinde. Wer nicht arbeiten will, lebt falsch („unordentlich“), ist ein schlechtes Vorbild für Außenstehende (1Thessalonicher 4,11.12) und muss durch die Gemeinde zurechtgewiesen werden (2Thessalonicher 3,6-15).
  • Es reicht nicht, nur dann zu arbeiten, wenn Menschen es sehen („Augen-dienerei“, Kolosser 3,22-24). Wer nur dann arbeitet oder besonders fleißig ist, wenn der Chef zuschaut, der ist ein Heuchler und Betrüger.
  • Wer sich keinen Rat holt, scheitert (Sprüche 15,22).
  • Sprüche klopfen macht noch keinen guten Arbeiter, Zuverlässigkeit schon (Sprüche 20,6).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Eine falsche Arbeitsethik erkennt man daran, dass
    1. das Kind seine Arbeiten oberflächlich und hastig erledigt, ohne sich Mühe zu geben und den Sinn der Tätigkeit zu verstehen.
    2. das Kind falsche Prioritäten setzt und seine Zeit mit unwichtigen Dingen (z. B. Spiele, Computer, Shoppen) vertrödelt, sodass die wichtigen Bereiche des Lebens (z. B. Hausaufgaben, geistliches Leben, wichtige Kompetenzen) zu kurz kommen.
    3. das Kind nur fleißig ist, wenn es kontrolliert oder beaufsichtigt wird.
    4. das Kind sich nicht raten und helfen lässt.
  • Eine falsche Arbeitsethik tritt vor allem beim Aufräumen (z. B. Wegräumen statt Aufräumen), beim Lernen (z. B. Zettelwirtschaft, schlecht geführte Hefter) und beim Hausaufgabenmachen (z. B. nicht mehr als nötig, in der Pause abschreiben) zu Tage. Wenn man auf eine falsche Ethik trifft, reicht es nicht, durch Kontrolle und Organisation die Ergebnisse zu verbessern! Das Kind muss ein Verständnis für die negativen Folgen seines Verhaltens entwickeln.
  • Sprich mit Deinem Kind die vier Punkte, an denen man eine falsche Arbeitsethik erkennen kann, durch. Suche für jeden Punkt Beispiele aus dem Erleben eines Teenagers und sensibilisiere Dein Kind dafür, dass seine Arbeitshaltung seinen Charakter prägen wird. Besprich mit ihm das Zitat von Gottfried Keller: „Wer heute einen Gedanken sät, der erntet morgen die Tat, übermorgen die Gewohnheit, danach den Charakter und endlich sein Schicksal“.

Fragen zur Selbstreflexion

  • Wie würde ich meine „Arbeitsethik“ beschreiben? Was könnte ich besser machen?
  • Welche Kennzeichen einer falschen Arbeitseinstellung finden sich im Leben meiner Kinder?

1)
Hier geht es also nicht um Menschen, die nicht arbeiten können, weil sie keine Anstellung finden oder krank sind.