Thema 62: Sorgen, Fürsorge, Zersorgen

Lernbibelvers

Philipper 4,6.7

Biblische Kernaussagen

  • Die Bibel kennt zwei Arten von Sorge: Die gerechtfertigte Fürsorge (Lukas 10,34; 2Korinther 11,28; 1Timotheus 5,8; 2Petrus 1,12) und das ängstliche Zersorgen (Markus 13,11; Lukas 12,25.26). Das Sorgen um andere Menschen (Fürsorge) ist richtig, das Sorgen um Dinge, die ich nicht ändern kann (Zersorgen), ist falsch.
  • Gelebte Fürsorge ist ein Ausdruck von Reife (1Timotheus 3,4) und Liebe (Lukas 10,34).
  • Quälende Sorgen sind „Chefsache“ und wir müssen es lernen, sie bei Gott abzugeben und in seinem übernatürlichen Frieden zu leben (Philipper 4,6.7).
  • Ein übermäßiges Sorgen um Dinge, die wir nicht beeinflussen können, ist nutzlos und unsinnig (Matthäus 6,27.34; Lukas 12,11.12).
  • Wenn wir unsere Sorgen bei Gott abgeben, bringen wir demütig zum Ausdruck, dass wir seiner Fürsorge vertrauen (1Petrus 5,6.7).
  • Sorgen sind die Dornen im Sämannsgleichnis: Sie ersticken das Wort Gottes. Wer seine Sorgen nicht abgibt, muss sich nicht wundern, wenn sein geistliches Leben verkümmert (Lukas 8,14; 21,34).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Die Psalmisten sind uns ein großes Vorbild im Reden mit Gott. Sie reden viel mit Gott über ihre Nöte und Sorgen. Lies mit Deinem Kind 1Samuel 21,12-16 und Psalm 56. Was fällt Euch beim Lesen auf? (z. B.: David ist sehr emotional; er bringt Ängste und Vertrauen ungeschminkt zum Ausdruck; er lobt Gott trotz der Schwierigkeiten; er erinnert sich an vergangene Erfahrungen…)
  • Erstelle mit Deinem Kind eine Liste von seinen Sorgen und bring ihm bei, seine Sorgen im Gebet abzugeben. In Philipper 4,6 steht, dass man Sorgen „mit Dank“ abgeben soll. Das ist ein wichtiger Gedanke, den unsere Kinder begreifen müssen. Wenn wir Sorgen abgeben, dann wird uns das leichter fallen und umfassender gelingen, wenn wir Gott gleichzeitig für die Situation danken, in der wir stehen (s. a. Lektion „Dank, Danksagung, Dankbarkeit“).
  • Sprich mit Deinem Kind darüber, dass ein übermäßiges Sorgen unsinnig ist (Lukas 12,11.12), das geistliche Wachstum abtötet (Lukas 8,14; 21,34) und den Menschen körperlich schädigen kann (Neurosen, Schlafstörungen…).
  • Übt als Familie den „Sorgen-Abgebe-Reflex“: Immer, wenn Ihr ein Problem besprecht, solltet Ihr das Problem auch gleich im Gebet (mit Danksagung) abgeben. Ermutigt einander dazu, Sorgen schnell los zu werden.1)
  • Frage Dein Kind, ob es etwas gibt, das es sich von Dir wünschen würde.
  • Zur Vertiefung höre und besprich mit deinem Kind „Die 3 vom Ast kann nichts erschüttern“ (Folge 6), Geschichte 6: „Die Vögel säen und ernten nicht“. (Das Hörspiel kann im ERF Shop als Kassette oder CD erworben werden: ERF Shop)

Fragen zur Selbstreflexion

  • Gebe ich meine Sorgen regelmäßig bei Gott „mit Dank“ ab? Ist das eine Gewohnheit in meinem Leben?
  • Sorge ich mich um das geistliche, leibliche und emotionale Wohl meines Ehepartners und meiner Kinder? Bin ich wirklich „dran“ an ihrem Leben und verstehe ihre Bedürfnisse und versuche mit meinen Möglichkeiten, diese Bedürfnisse zu stillen?

1)
Man hat in unserer Gesellschaft manchmal den Eindruck, dass Menschen Sorgen behalten wollen, weil es die Sorgen sind, die ihnen das Gefühl der Lebendigkeit vermitteln. Wer sein Leben wie eine Soap-Opera lebt, der braucht den emotionalen Kick, und wo bekommt man den in einer Wohlstandsgesellschaft besser als mit Sorgen? Und worüber soll ich stöhnen und womit Mitleid erregen, wenn nicht durch mein sorgenvolles Leben? Was bleibt mir, wenn ich keine Sorgen mehr habe? Mein eigentliches, ursprüngliches Leben mit Gott! Aber was, wenn ich diesen Blick auf mein wahres „Leben mit Gott“ nicht ertrage, weil es fruchtlos ist, ohne Tiefgang und Freude? Dann sind Sorgen eine gute Ablenkung, weil sie mir den Eindruck vermitteln „etwas Wichtiges“ zu tun (nicht DAS Wichtige) und weil sie meinem Leben ein bisschen „selbstgebastelten Sinn“ geben.