Thema 17: Schadenfreude

Lernbibelvers

Sprüche 17,5

Biblische Kernaussagen

  • Schadenfreude ist die Freude am Unglück eines anderen. Wer das tut, wird von Gott gestraft (Sprüche 17,5).
  • Auch wenn unseren Feinden etwas Böses geschieht, sollen wir uns nicht darüber freuen, weil es in Gottes Augen böse ist (Sprüche 24,17.18; Hiob 31,29).
  • Schadenfreude ist gefährlich, weil sie den Weg zu schlimmeren Sünden wie unterlassener Hilfeleistung, Verachtung, Unterdrückung oder Rache ebnet (vgl. das Verhalten der Edomiter in Obadja 10-15).
  • Werden wir Opfer von Schadenfreude, können wir wie der Psalmist unseren Wunsch nach Rettung aus dem Unglück im Gebet bei Gott abgeben (Psalm 35,22-27; 40,15). Wir dürfen uns aber nicht rächen!
  • Am Kreuz hängend erlebt Jesus die Schadenfreude der Vorübergehenden (Matthäus 27,39-44). Wenn wir ihm nachfolgen, sollten wir uns darauf vorbereiten, in gleicher Weise verlacht zu werden.

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Lies mit Deinem Kind das Buch Obadja im Alten Testament und sprich mit ihm über die Edomiter, die in einer Kriegssituation die Schwäche des israelitischen Brudervolkes eiskalt ausnutzten und aus dem Untergang Jerusalems ihren persönlichen Vorteil zogen. Schreibt eine Liste der auffallenden Sünden der Edomiter (z. B. Gewalttat, unterlassene Hilfeleistung [„abseits stehen“, V. 11], Mittäterschaft, Schadenfreude, Spott, Diebstahl, Handlanger der Angreifer). Was wird den Edomitern für ihr Tun verheißen? (Gottes Gericht und nationaler Untergang)
  • Es heißt: „Schadenfreude ist die schönste Freude“. Aber das stimmt nicht. Sprich mit Deinem Kind über dieses Sprichwort und erkläre ihm, was Gott über Schadenfreude denkt.
  • Frage: Welche Freude ist schöner als Schadenfreude? (Antwort: Wenn mein Gegenüber ewiges Leben findet! Darüber freut sich der ganze Himmel!)
  • Unterbinde Schadenfreude in Deiner Familie. Sätze wie: „Das geschieht ihm recht!“, sind eine Lüge. Wir können niemals beurteilen, was im Blick auf irgendeinen Menschen „recht“ ist!
  • Schadenfreude tut deshalb so weh, weil sie uns zusätzlich zum Schaden trifft. Schadenfreude ist die Verdopplung des Schmerzes. „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen“, stimmt. Lehre Dein Kind, es in Zeiten der Erniedrigung so wie die Psalmisten zu machen und viel zu beten.
  • Im Internet gibt es viele „spaßige Videos“, die ihren Spaßfaktor aus der Tollpatschigkeit der Akteure gewinnen (z. B.: Vater wirft mit Gummiball auf kleines Kind, trifft Kind am Kopf und Kind fällt um). Sprich mit Deinem Kind über Grenzen des Spaßes! Wo hört Spaß auf? (z. B. wenn Menschen nicht mehr darüber lachen können; wenn es zu Verletzungen kommt; wenn Menschen bloßgestellt werden)
  • Zur Vertiefung höre und besprich mit Deinem Kind „Freddy der Esel“ – Folge 29: „Der Truthahn“.

Fragen zur Selbstreflexion

  • Wo findet sich in meinem Leben Schadenfreude? (z. B. gegenüber dem unsympathischen Kollegen oder der tratschenden Nachbarin) Denke ich manchmal, dass Schadenfreude „erlaubt“ oder wenigstens nicht so schlimm ist?
  • Wann habe ich mich das letzte Mal über das Unglück eines anderen Menschen gefreut, weil ich dachte, dass ihm das ganz recht geschieht?