Thema 14: Grausamkeit, Tiere quälen

Lernbibelvers

Sprüche 12,10

Biblische Kernaussagen

  • Simeon und Levi werden verflucht, weil sie in ihrem Grimm besonders grausam gehandelt haben. Dieser Fluch ist der eigentliche Grund dafür, warum beide Stämme kein zusammenhängendes, eigenes Stammesgebiet erhalten (1Mose 49,7).
  • Grausamkeit ist das Gegenstück zur Güte, und wer grausam ist, schneidet sich letztlich ins eigene Fleisch (Sprüche 11,17).
  • Der Gottlose hat ein grausames „Herz“ (d. h. ein brutales, erbarmungsloses Denken) und die, die von ihm abhängig sind, z. B. sein Vieh, bekommen diese Einstellung zu spüren (Sprüche 12,10).
  • Die Menschen der „letzten Tage“ werden u. a. grausam sein (2Timotheus 3,3).
  • Der Tag des HERRN (d. h. Gottes abschließender Gerichtstag) ist grausam (Jesaja 13,9). Gott ist als Richter aller Welt kein zahnloser Papiertiger, sondern seine Rache wird der Ungerechtigkeit voll entsprechen.

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Grausamkeit hat Hochkonjunktur (s. Horrorfilme, entsprechende Computerspiele,…). Grausamkeiten üben eine Faszination auf Menschen aus, weil sie ein Ausdruck von Macht sind. Wer grausam ist, hat Macht über andere und demonstriert sie. Sprich mit Deinem Kind über diese Zusammenhänge!
  • Zensiere die Bücher, die Dein Kind liest, und die Filme, die es sieht. Bewahre Deine Kinder vor Grausamkeit. Stephen-King-Romane und Zombie-Filme sind kein Muss für unsere Kinder. Die Kindheit ist nicht die Zeit der Abhärtung, sondern der Bewahrung. Überlege Dir gut, welche Art von Computerspielen Dein Teenager spielen darf, installiere auf allen Computern ein Programm zur Überwachung der Internet-Surf-Gewohnheiten aller Familienmitglieder (auch Deiner eigenen!). Mach es Dir zur Gewohnheit, mit Deinen Kindern über die Filme, Bücher, Spiele,…, die sie beschäftigen, zu reden. Sei ein aktiver Teil ihrer Welt, und nimm die Existenz einer Jugendkultur nicht als Ausrede, um Dich aus dem Leben und Erleben Deiner Kinder zu verabschieden! Es ist Elternpflicht, über die Dinge, die im Kinderzimmer geschehen, Bescheid zu wissen. 1)
  • Unsere Welt ist grausam, und sie offenbart durch ihre Grausamkeit den, der hinter ihr steht: den Teufel. Trainiere deshalb die Güte Deiner Kinder, indem Du ihnen ein Haustier anvertraust, für das sie verantwortlich sind. Sprich mit ihnen in diesem Zusammenhang über Sprüche 12,10.
  • Grausamkeit ist nicht auf körperliche Gewalt beschränkt. Worte können grausam sein, und Ablehnung kann grausam sein. Sprich mit Deinem Kind über Situationen, in denen es selbst Worte oder das Verhalten anderer als grausam erlebt hat und tief verletzt wurde. Vielleicht musst Du Dich auch entschuldigen: dann tu es!
  • Sprich mit Deinem Kind über Sprüche 11,17. Was bedeutet der Vers? (z. B.: der Grausame kann zwar Macht ausüben und anderen schaden, aber letztendlich verachten und meiden ihn die Menschen und er wird für sein Verhalten von Gott zur Rechenschaft gezogen.)
  • Entferne grausame Bilder, Bücher und Filme aus der Wohnung. Schaffe eine Atmosphäre der Warmherzigkeit, Liebe und Annahme.
  • Manche Erziehungsmethoden (z.B. Liebesentzug) sind grausam.
  • Zur Vertiefung höre und besprich mit Deinem Kind „Freddy der Esel“ – Folge 46: „Der merkwürdige Ferienbesuch”.

Fragen zur Selbstreflexion

  • Wie sehr fasziniert mich Grausamkeit? Halte ich Grausamkeit aus meinem Leben raus, oder genieße ich den damit verbundenen Nervenkitzel?
  • Wie verhalte ich mich, wenn ich zornig bin? Tendiere ich im Zorn zu Mäßigung und Objektivität oder zu Grausamkeit (vgl. 1Mose 49,7)?


1)
Verachte nicht die Kultur Deiner Kinder durch abfällige Bemerkungen! Es ist nicht immer leicht, den Irrungen und Wirrungen der eigenen Kinder zu folgen, aber es ist nötig. Bestärke und befähige Deine Kinder darin, sich aktiv mit ihrer Welt auseinanderzusetzen.