Thema 44: Liebe

Lernbibelvers

Matthäus 22,37-39

Biblische Kernaussagen

  • Was wir lieben, entscheidet über unsere Zukunft. Wer Weisheit und Erziehung liebt, hat Leben gefunden (Sprüche 4,6; 8,33-35), wer sie hasst, „tut sich selbst Gewalt an“ (Sprüche 8,36). Wer den Schlaf und das Feiern liebt, verarmt (Sprüche 20,13; 21,17), wer Geld liebt, wird sein Leben lang dem Geld nachjagen, ohne je ans Ziel zu kommen (Prediger 5,9), wer die Lüge liebt, verpasst das ewige Leben (Offenbarung 22,15) usw.
  • Liebe zu Gott und dem Nächsten ist DIE Sache, die wir lernen müssen (1Korinther 13,1-3). Alle Gebote sind nur „Ausführungsbestimmungen“ des Liebesgebotes (Römer 13,8-10). Die Liebe bleibt in alle Ewigkeit (1Korinther 13,13). Sie soll alles Tun durchdringen (1Korinther 16,14), sie soll das Fundament unseres Lebens sein (Epheser 3,17) und immer mehr zunehmen (Philipper 1,9).
  • Gott ist Liebe und es gilt, an seine Liebe zu glauben (1Johannes 4,16) und in seiner Liebe zu bleiben, d. h. so zu lieben, wie er uns geliebt hat: „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.“ (1Johannes 4,19)
  • Christen lieben Gott (Römer 8,28; 1Korinther 2,9; 8,3), sich selbst (3Mose 19,18b)1), ihre Familie (Epheser 5,28; Titus 2,4), andere Christen („Bruderliebe“, Johannes 13,34.35; 1Johannes 4,11), ihre Feinde (Lukas 6,27) und überhaupt jeden Menschen („den Nächsten“ 3Mose 19,18; Markus 12,31; vgl. Epheser 5,2).
  • Wir lieben nicht nur Gott (5Mose 6,5) und halten seine Gebote aus Liebe (Johannes 14,21), sondern Gott liebt uns als seine „geliebten Kinder“ (Epheser 5,1; 1Thessalonicher 1,4; 1Johannes 3,1.2) und kümmert sich um uns (vgl. Hebräer 12,6).
  • Liebe ist in doppeltem Sinn Aktion: Hinwendung und Wegwendung. Hinwendung zum Nächsten mit seinen Bedürfnissen. Wegwendung von jeder Form des Missbrauchs und der Sünde. Liebe tritt in Aktion, wenn man geduldig ist, Gutes tut, Neid unterdrückt, nicht angibt… (vgl. 1Korinther 13,4ff).
  • Wenn ich verstehe, wie viel Gott mir vergeben hat, fällt es mir leichter zu lieben (Lukas 7,47). Tätige Liebe ist somit ein Indiz für Sündenerkenntnis.

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Studiere mit Deinem Kind 1Korinther 13,4-7!2) Nehmt Euch jeden Begriff vor und überlegt, was er bedeutet und wie Liebe praktisch aussieht. (z. B. „gütig“ – Liebe tut Gutes, d. h. sie denkt darüber nach, wie sie helfen kann; sie hat Interesse an den Nöten des Nächsten usw.)
  • Lies mit Deinem Kind ein Buch zum Thema „Die fünf Sprachen der Liebe“. Es kann eine Kurzfassung des Klassikers von Gary Chapman3) sein. Finde heraus, welche Liebessprache Dein Kind „spricht“ und erkläre ihm, wie es Dir Liebe erweisen kann. Schreibt eine Liste von Dingen auf, mit denen Ihr Euch gegenseitig Liebe erweisen könnt. Formuliert ein oder zwei konkrete Ziele! (z. B. Ich will meiner Tochter, deren Liebessprache Geschenke sind, jede Woche eine kleine Aufmerksamkeit mitbringen. Oder: Ich will mit meinem Sohn, dessen Liebessprache Zeit ist, die ich mit ihm verbringe, einmal in der Woche Fußball spielen.)
  • Sprich mit Deinem Kind über 1Korinther 13,1-3. Liebe zu lernen ist die wichtigste Disziplin im Leben eines Menschen. Wer Liebe lernt, wird Gott ähnlicher.
  • Überlege mit Deinem Kind, wer die „Feinde“4) Eurer Familie sind und wie man sie lieben kann. Gewöhnt Euch an, für diese Menschen zu beten, sie zu segnen und ihnen Gutes zu tun.
  • Zur Vertiefung höre und besprich mit deinem Kind „Die 3 vom Ast und die Freundschaft“ (Folge 8), Geschichte 5: „Die Käferkonferenz“ / „Die 3 vom Ast“ (Folge 1), Geschichte 5: „Vom Küssen“. (Die Hörspiele können im ERF Shop als Kassette oder CD erworben werden: ERF Shop)

Fragen zur Selbstreflexion

  • Bin ich seit meiner Bekehrung ein liebevollerer Mensch geworden?5)
  • Bin ich meinem Kind in Sachen Liebe ein Vorbild? Wenn nein, in welchen Situationen versage ich als „Liebhaber“?


1)
Darf man sich selbst lieben? Antwort: Na klar! Und das ist im Allgemeinen auch gar kein Problem (vgl. Epheser 5,28.29)! Es ist normal, dass wir essen und trinken und uns um uns selbst kümmern. Eigenliebe ist nicht immer selbstsüchtig! Wir dürfen dieselbe Sorge um unser Wohlbefinden haben wie Gott. Es ist nicht selbstsüchtig, wenn wir uns Gesundheit, Sattheit, ewiges Leben oder eine schöne Ehe wünschen. Das sind Gottes Ideen! Wir dürfen Gottes Schöpfung und seine guten Gaben genießen. Selbstliebe wird dann zum Problem, wenn der Bauch zum Gott wird (Philipper 3,19) und sich unser Denken nicht mehr zuerst um Gottes Reich, sondern um Dinge wie unsere Gesundheit, Ansehen, berufliches Vorwärtskommen usw. dreht.
2)
Predigt über Liebe und 1Korinther 13:Let there be love
3)
Chapman, Gary: Die fünf Sprachen der Liebe. Wie Kommunikation in der Ehe gelingt. Francke- Buchhandlung, 2008. oder Chapmann, Gary; Peter, Daniel: Die fünf Sprachen der Liebe für Wenig-Leser. Francke-Buchhandlung, 2005.
4)
Wir haben den Begriff aus Römer 12,20 übernommen und meinen damit Menschen, mit denen es fast unmöglich ist, ohne Reibung und Probleme auszukommen. Das können Verwandte, Nachbarn, Mitschüler, Lehrer, Kollegen… sein.
5)
Bitte unterschätze diese Frage nicht! 1Korinther 13,1-3 betont nachdrücklich die Wichtigkeit der Liebe. Wer in der Liebe nicht wächst, ist überhaupt nicht gewachsen!