Thema 111: Wie ich eine tiefe Beziehung zu Jesus baue

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Jüngerschaftskurs 111 Wie ich eine tiefe Beziehung zu Jesus baue (Youtube)

Moderne Menschen stehen in der Gefahr, dass sie die Qualität ihrer Jesus-Beziehung mehr von ihren Gefühlen für Jesus abhängig machen als von der Beziehung selbst.

Ein paar Gedanken statt Fragen

Im Christsein geht es nicht nur darum, „religiös“ zu sein. Mit Religion verbinden viele Menschen nicht unbedingt eine tiefe Beziehung zu Gott, sondern das Einhalten von Regeln, Feiertagen und Kirchenmitgliedschaft. Für einen Christen sind diese Dinge erst einmal nicht so wichtig. Natürlich gibt es Regeln, die wir einhalten (man nennt das auch Gebote), wir treffen uns an einem bestimmten Tag zum Gottesdienst (seit frühester Zeit ist das der Sonntag) und wir sind hoffentlich engagierter Teil einer Gemeinde, aber das Zentrum unseres geistlichen Lebens bildet unsere eigene Beziehung zu Jesus. Und die wird nicht allein dadurch besser, dass wir uns an Regeln halten, zum Gottesdienst gehen oder einer Gemeinde angehören. Also die Frage: Wie vertiefe ich meine Beziehung zum Herrn Jesus?

Zuerst einmal muss ich in diesem Zusammenhang die Frage beantworten, ob ich eine Beziehung habe. Ich muss prüfen, ob mein Glaube echt ist, ob ich ein gereinigtes, neues Herz habe und ob Gottes Geist in mir wohnt. Das ist der Startpunkt: meine Bekehrung. Damit (und nur damit!) fängt ewiges Leben an. Kein Ritual (nicht einmal die Taufe und schon gar nicht Kommunion oder Konfirmation) können sich an die Stelle einer Bekehrung setzen und diese verdrängen. Der Befehl des Herrn lautet bis heute: „Tut Buße und bekehrt euch!“ Mit einer zutiefst ehrlichen Umkehr zu Gott fängt die Beziehung zu Gott an. Aber wie geht es weiter?

Petrus beschreibt es in 2Petrus 1,5-8 so (Eine Übertragung mit meinen eigenen Worten): „Wenn ihr gläubig geworden seid, lasst es richtig krachen! Ihr habt (natürliche) Gaben, Talente und Möglichkeiten, mit denen ihr euch sofort für Jesus einsetzen könnt. Strengt euch an! Bringt euch ein! Dann lernt fleißig dazu! Lest die Bibel, hört Predigten, lernt Bibelverse auswendig! Füllt euer Denken mit gesunder Lehre und bleibt dabei nicht stehen, sondern tut, was Jesus sagt. Schmeißt Sünde aus eurem Leben raus, tut gute Werke, lebt diszipliniert und klug! Das wird nicht allen gefallen! Manche werden euch auslachen oder die Freundschaft aufkündigen. Haltet durch! Denn so werdet ihr dem Herrn Jesus immer ähnlicher. Ihr werdet einen Lebensstil aus Überzeugungen gewinnen, werdet wissen, wie man betet, fastet, singt, gute Werke tut, evangelisiert, lebendiger Teil einer Gemeinde ist, dem Heiligen Geist nicht im Wege steht und dem Teufel widersteht. Euer Glaubensleben wird nicht von Traditionen, sondern vom Wort Gottes bestimmt sein - Halleluja! Zwei Punkte fehlen noch: Wenn ihr eine wirklich tiefe Beziehung mit Jesus haben wollt, dann müsst ihr lernen, wie er zu lieben. Diese Kompetenz fängt in der Gemeinde an. Lernt es, liebevoll mit Geschwistern umzugehen. Lernt es, ihnen zu vergeben, geduldig zu sein, an sie zu glauben, höflich zu sein… (vgl. 1Korinther 13,4-7). Und wenn ihr im Gemeindeumfeld gelernt habt, was Liebe ist, dann wagt euch daran, Gott und die Welt zu lieben. Wenn ihr das alles tut und in diesen Dingen wachst, dann wird eure Beziehung zum Herrn Jesus immer tiefer, weil ihr ihn immer besser versteht und ihm immer ähnlicher werdet.“

Jesus lässt sich nicht mit 15 Minuten „Stille Zeit“ am Morgen abspeißen. Er will dich ganz. Er will dein Herr sein. Er will dein Denken umgestalten, Dreh- und Angelpunkt deines Lebens werden. Deshalb gibt es nicht DIE eine Methode, wie man eine Beziehung mit ihm aufbaut. Es ist dein Alltag, der dich ihm näher bringt. Tag für Tag. Es sind die guten Tage, in denen das Singen und Danken leicht fällt, und es sind die bösen Tage, in denen wir ängstlich und verwirrt an seiner Hand gehen, die beide ihren Beitrag zu einer ganz einzigartigen Beziehung leisten. Jeder Tag ist eine Chance, von Jesus zu lernen, ihm zu gehorchen, mit ihm zu reden und ihm ähnlicher zu werden. Lasst sie uns nutzen!


DER NEUE BEGRIFF: Worship, Lobpreis

Mit Worship oder Lobpreis beschreiben Christen das Singen von Liedern für Gott bzw. die dazugehörige Stilrichtung.


DIE PRAKTISCHE AUFGABE

Triff eine Entscheidung, wie du mit Gott leben willst. Welche Gaben kannst du sofort einsetzen? Wie willst du dir mehr Wissen über Gott aneignen? Welche Sünden musst du lassen? Wer macht dir das Leben als Christ schwer und wie willst du ihm begegnen ? Wie organisierst du Gebet, Gottesdienst und gute Werke? Welche Geschwister sind dir unsympathisch und wie kannst du sie lieben? usw.


GEBETSVORSCHLAG

Bete dafür, dass du eine tiefe Beziehung zu Jesus aufbaust und dass Gott dir zeigt, was dir dafür noch fehlt.