Thema 47: Heuchelei, Scheinheiligkeit

Lernbibelvers

Matthäus 6,5

Biblische Kernaussagen

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

Fragen zur Selbstreflexion



1)
Heute wird viel darüber nachgedacht, wann Liebe „echt“ ist. Christen horchen in sich hinein und versuchen heraus zu finden, ob sie mit „reinem Herzen“ lieben. Diese Form der Motiverforschung ist der Bibel unbekannt, führt m.E. zu einer übertriebenen Beschäftigung mit dem eigenen Ich und hemmt das praktische Lieben. Wir kennen zu viele Christen, die vor lauter Frust über einen selbstdiagnostizierten Mangel an Liebesfähigkeit das praktische Lieben nach 1Korinther 13,1ff gar nicht mehr lernen. Wenn Paulus hier von „ungeheuchelter Liebe“ spricht, dann geht er nicht jedem Gewissensbiss oder jeder kleinen Gefühlsregung nach, sondern er fragt nach den Dingen, die er beurteilen kann. Ungeheuchelte Liebe ist Liebe, der es nicht um den eigenen Vorteil geht. Ungeheuchelte Liebe ist praktische Liebe, die liebt, weil Gott mir einen Nächsten in den Weg stellt, der meine Liebe braucht (Lukas 10,25-37). Seien wir nüchtern! Unser emotionales Innenleben hat zu viel mit unseren Hormonen, dem Wetter oder dem Blutzuckerspiegel zu tun, um als objektive Grundlage für Entscheidungen zu taugen. Wenn wir mit dem praktischen Lieben warten, bis unser Fleisch seine Zustimmung gibt, verpassen wir unsere Berufung! Wenn wir jeden diffusen Gewissensbiss ernst nehmen, werden wir keine geistlichen Überzeugungen gewinnen (vgl. den Rat des Paulus an die Schwachen in 1Korinther 10,24). Lebensveränderung geschieht durch die Tat. Aus über 20 Jahren geistlichen Wachstums können wir nur raten: Tu, was die Bibel sagt, egal, wie du dich vorher fühlst! Wir sind die Guten, die Königskinder mit einem erneuerten Herzen, das lieben will (weil es von Gott kommt!). Lasst uns ganz praktisch mit diesem Pfund wuchern!