Der Umgang mit Sünde/Ungehorsam ist entscheidend für den Erfolg Deiner Erziehung. Sieh nie über Sünde hinweg! Entschuldige Sünde nicht („Mein Kind ist aufbrausend und etwas wild“)!
Im Verlauf der Erziehung muss ich die anfallenden Machtkämpfe mit meinem Kind immer(!) gewinnen.
Wie gewinne ich einen Machtkampf?
Je früher desto besser: Kleine Sünde kann leichter korrigiert werden als große. Vermeide die Eskalation! Geh zum Wohl Deiner Nerven schnell und konsequent vor, wenn Dein Kind im Kleinen sündigt (z. B. sich im Ton vergreift, eine Notlüge gebraucht, nicht sofort gehorcht, grollt).
Gib eine Vorwarnung: Gib Deinem Kind zu verstehen, dass Du sein Fehlverhalten wahrnimmst, nicht tolerierst und bestrafen wirst, wenn es weiterhin ungehorsam sein will. Schau dem Kind dabei in die Augen. Verzichte auf „Spielchen“ (z. B. „Bis-drei-zählen“, Bestechung mit Geschenken). Bist Du sicher, dass Dein Kind verstanden hat, was Du von ihm willst? Lass es mit eigenen Worten wiederholen, was Du ihm gesagt hast!
Sei konsequent: Drohe keine Strafe an, die Du nicht bereit bist umzusetzen. Bleibt das Kind ungehorsam und tut nicht, was Du sagst, musst Du es bestrafen. Danach wiederholst Du Deine Anweisung und bestehst auf praktischen Gehorsam. Der Machtkampf ist erst dann gewonnen, wenn das Kind gehorcht. Nicht vorher. Gib zum Wohl Deines Kindes nicht vorher auf!
Sammle mit Deinem Kind Beispiele für Ungehorsam aus der ihm bekannten Kinderliteratur. Stelle Deinem Kind die Frage: „Wie denkt Gott über diese Kinder (oder Bären, Tiger, Kaninchen…)?“
Erzähle Deinem Kind die Geschichte von Jona, dem Propheten, der Gott gehorchen musste, um eine Stadt zu retten, und wie seine Sünde beinahe Tausenden den Tod gebracht hätte.
Hinweis: Ungehorsam gibt es in der offenen und in der stillen Form. Offen erlebter Ungehorsam ist die lautstarke Rebellion, stiller Ungehorsam ist die schweigende Verweigerung. Beide Formen von Ungehorsam sind gleich übel. Leider wird die zweite Form gern übersehen. Ungehorsam ist jede Form fehlenden Gehorsams.