Christen sollen barmherzig sein (1Petrus 3,8; Lukas 6,36; Kolosser 3,12), weil Gott barmherzig ist (Jona 4,2; 2Mose 34,6). Barmherzigkeit gehört zu den wichtigeren Dingen des Gesetzes (Matthäus 23,23).
Nur der Barmherzige findet Glück, weil ihm selbst Barmherzigkeit zuteil wird (Matthäus 5,7). Gott gibt die Verheißung, sich über die zu erbarmen, die anderen Barmherzigkeit erweisen und ihn fürchten (Sprüche 19,17). Vorsicht: Auch das Gegenteil ist biblisch (vgl. Jakobus 2,13; Matthäus 18,33-35)!
Die Barmherzigkeit Gottes zeigt sich in seinem Umgang mit den Menschen z. B. darin, dass er langsam zum Zorn ist (2Mose 34,6; Psalm 145,8; Joel 2,13), hilft (Hebräer 4,16; Daniel 1,9) und Sünden vergibt (Psalm 51,3; Sprüche 28,13; Titus 3,5; 1Petrus 1,3).
Unsere Barmherzigkeit gilt den Elenden (Sprüche 14,21), den Armen (Sprüche 14,31), den Geringen (Sprüche 19,17) und sogar unseren Haustieren (Sprüche 12,10).
Gott will „Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer“ (Matthäus 9,13; 12,7; vgl. Hosea 6,6), d.h. kaltherzige Gesetzlichkeit ist kein Ersatz für Mitgefühl und aktive Liebe.
Zusätzlich zum allgemeinen Gebot der Barmherzigkeit ist Barmherzigkeit auch eine Geistesgabe. Wer diese Gabe auslebt, lässt sich auf herzliche und enge Kontakte zu bedürftigen Menschen (Kranke, Gefangene, Sterbende, Entmutigte…) ein. Sein Tun soll von Freude geprägt sein (Römer 12,8) und nicht von missmutiger „Diensterfüllung“.