Thema 42: Sünde, der Sünder

Lernbibelvers

Jesaja 59,1.2

Biblische Kernaussagen

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

Fragen zur Selbstreflexion


1)
In unserem Denken schließen sich Liebe und Hass vielleicht aus, aber ein realistischer Blick auf die Welt, in der wir leben, offenbart, wie kurzsichtig dieses Denken ist. Hass, Zorn, Wut sind normale und richtige Reaktionen auf Bosheit, die uns trifft. Gott verbietet einem Vater, dessen Tochter vergewaltigt wurde, nicht den Zorn auf den Täter, sondern er verbietet ihm die Rache, die Verbitterung und jeden Mangel an Vergebungsbereitschaft. Zorn kann eine gerechtfertigte Gefühlsregung sein (vgl. Epheser 4,26!), aber sie darf nicht anhalten (Epheser 4,27). Aus Zorn muss Trauer werden und Trauer muss Trost finden (Matthäus 5,4). Das ist wahres Glück, wenn wir in einer sündigen Welt Gottes Trost erfahren, sein übernatürlicher Friede unser Leben bestimmt (Philipper 4,7) und jede Tragödie uns in der Beziehung zu Gott wachsen lässt (vgl. Hiobs Einsicht in Hiob 42,1-6). Passen wir in der Seelsorge auf, dass wir nicht „Liebe“ fordern, wo Zorn die passende Reaktion ist. Sonst finden Menschen nicht Gottes Trost, sondern werden zur Verdrängung getrieben. Wir müssen keine Sympathie für unsere Feinde empfinden, aber wir müssen ihnen Gutes tun (Römer 12,20). Emotional wird jemand den Vergewaltiger seiner Tochter nicht lieben, aber weil Liebe Tat ist, kann er ihm praktisch Liebe erweisen. Genau das tat Gott am Kreuz. Er liebt den Menschen, den er für seine Sünde mit seiner ganzen Heiligkeit hasst, mit ganzer Hingabe.
2)
Hier ist nicht der Platz, um das Thema Heiligung umfassend zu erörtern. Allen Interessierten raten wir, Predigten über Römer 6-8 zu hören, um sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.
3)
Nicht jede Sünde muss in die Öffentlichkeit. Aber jede Sünde, von der andere Menschen wissen und für die sie beten, verliert ihre beherrschende Kraft. Gib Deinem Kind die Chance, Dich als ehrlichen Sünder kennen zu lernen. Wenn Du dazu nicht bereit bist, werden sie Dich eines Tages als unehrlichen Heuchler entlarven.
4)
Manche schlechten Gewohnheiten (z. B. Alkoholmissbrauch, Drogenkonsum, Entfremdung vom Ehepartner, Habsucht, Sammelleidenschaft usw.) beginnen klein und unscheinbar.