In der Bibel wird das Schwören nur bei Gott erlaubt (5Mose 6,13; 10,20).
Die Praxis zurzeit Jesu war die, dass man bei allen möglichen Dingen schwor (Matthäus 23,16-22) und dass genau festgelegt war, welche Eide einzuhalten waren und welche nicht. Einer solchen Praxis hält Jesus entgegen: „Schwört überhaupt nicht“ (Matthäus 5,33-37). In der Sprache soll es keinen Raum für Unwahrheit geben. „Es sei aber Eure Rede: Ja, ja! Nein, nein!“ (Matthäus 5,37).
Beim Schwören bringe ich zum Ausdruck, dass ich über mir eine höhere Instanz anerkenne, die mich im Fall eines Eidbruchs strafen soll. Ein Eid ist eine Selbstverwünschung. Nur Gott schwört bei sich selbst (Hebräer 6,13.16).
Unter Menschen ist der Eid dazu da, eine Aussage zu bekräftigen; er ist „ein Ende alles Widerspruchs“ (Hebräer 6,16). Bei Gott, der nicht lügen kann, ist der Eid ein zusätzlicher Beleg für die „Unwandelbarkeit seines Ratschlusses“ (Hebräer 6,17.18).
Dass Schwören prinzipiell erlaubt ist, wird daran deutlich, dass in der Bibel z. B. folgende Personen schwören: Gott (1Mose 22,16; Hebräer 6,14.16…); Jesus („Wahrlich, wahrlich“ oder „Amen, Amen“ ist eine Schwurformel); Paulus (z. B. Römer 1,9).
Typische alttestamentliche Schwurformeln lauten: „So wahr … lebt,…“ (z. B. der König, Gott, der HERR, der Pharao; z. B. 1Könige 17,12).