3,7 Im Elend sehe ich die Zelte Kuschans, die Zeltbehänge des Landes Midian erzittern.

Welche „Nationen“ (Habakuk 3,6) erzittern vor Gott? Da ist einmal Kuschan. Obwohl mit diesem Begriff ein Beduinenstamm auf der Sinai-Halbinsel oder sogar Äthiopien verstanden werden könnte, weist die Dynamik des Textes auf einen anderen Bezug hin. Gott kommt vom Sinai in sein Heiliges Land wie vor ihm das Volk Israel in der Landnahme. Einer der prominenteren Feinde Israels ist Kuschan-Rischatajim, der König von (wörtlich) „Aram der beiden Flüsse1).“ 2)
Auch Midian gehört zu den Feinden Israels in der Richterzeit. Ein Traum von Gottes Rettung mit dem Bild eines eingefallenen Zeltes findet sich in Richter 7,13.
Gott kommt nicht nur als Rächer, sondern als Retter. Wie in der Zeit der Richter ist er da und beschützt sein Volk in der Zukunft vor Feinden.


1)
In der Bibel wird gern mit „Mesopotamien“ übersetzt. Der Begriff meint aber nur „in der Mitte(= meso) der zwei Flüsse (=potamien)“, d.h. zwischen Euphrat und Tigris.
2)
Vielleicht erklärt dieser Bezug zu den Flüssen auch den Übergang zur Frage in Habakuk 3,8.