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bibel_at_nt:fragen_zum_nt:antwort_1kor_14_35 [2017/12/10 17:03]
bibel_at_nt:fragen_zum_nt:antwort_1kor_14_35 [2017/12/10 17:03] (aktuell)
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 +=====1.Korinther 14,​35: ​ Welche Art von Frage ist so „schändlich“,​ dass eine Frau sie ihrem Mann nicht in der Gemeinde stellen darf? =====
  
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 +Im größeren Zusammenhang geht es hier um Geistesgaben,​ ihre Unterschiedlichkeit,​ ihr Wert gemessen am Standard der Liebe und die sich dadurch für die Gemeindepraxis ergebenden Konsequenzen. Der direkte Zusammenhang von V. 35 ist das Thema „Der friedliche Einsatz von Prophetie in der Gemeinde“. Vor diesem Hintergrund wird den Frauen verboten zu „reden“,​ weil sie sich „unterordnen“ sollen. Wenn sie etwas „lernen wollen, so sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen; denn es ist schändlich für eine Frau, in der Gemeinde zu reden.“ Beim verbotenen Reden geht es also um Fragen, die eine Frau ihrem Mann in der Gemeinde stellt und die dergestalt sind, dass sie sich (und ihren Mann) dadurch in Verruf bringt. ​
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 +Das Verb „fragen“ steht in einer Intensiv-Form. In Markus 14,60.61 wird es für die Befragung Jesu vor dem Hohen Rat benutzt (Kreuzverhör,​ Ermittlungsfragen). Es geht also weniger um Verständnisfragen,​ sondern eher um ein Ausfragen. Schon Jesus wusste, dass ein Prophet im eigenen Haus wenig gilt (Matthäus 13,57; Markus 6,4.5; Lukas 4,24; Johannes 4,44; ThomEv 31(!)). Die Häufigkeit,​ mit der diese Aussage Jesu weitergegeben wurde, weist darauf hin, dass ihr Wahrheitsgehalt weithin bekannt war. Aus 1Korinther 14,29 wissen wir, dass Prophetien „beurteilt“ wurden. Neutestamentliche Prophetie muss dem Standard der Schrift entsprechen (Römer 12,3: Maß des Glaubens) und ist im Gegensatz zum AT nicht unfehlbar (vgl. 1Thessalonicher 5,​19-21). ​
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 +Meines Erachtens geht es hier um das öffentliche Kreuzverhör eines prophetisch sprechenden Ehemanns, an dem seine eigene Frau teilnimmt. Eine Frau, die ihren Mann ehren will, darf ihn nicht öffentlich mit Fragen bloßstellen. Wenn sie ihre Fragen los werden will, muss sie ihren eigenen Mann zu Hause ausquetschen,​ dann, wenn niemand es mitbekommt. Eine Frau, die ihren Mann öffentlich bloß stellt, womöglich unter Verwendung intimer Details, ist eine Schande für ihren Mann.  ​
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