Thema 92: Privatsphäre und Gemeindeleben

Jüngerschaftskurs 092 Privatsphäre und Gemeindeleben (Youtube)

Es besteht die Gefahr, dass ein Christ seine sozialen Kontakte im Wesentlichen auf die Gemeinde beschränkt.

Welche Lebensbereiche werden in den folgenden Bibelstellen dargestellt?

Markus 16,15; Lukas 16,9:

1Timotheus 5,4.8; Epheser 5,25-6,4:

Markus 6,31; 1Timotheus 5,23:

Matthäus 28,20; Apostelgeschichte 19,9:

Lukas 5,16; Apostelgeschichte 20,13:

Kolosser 3,22-4,1:

Apostelgeschichte 2,42.46; 20,7; Hebräer 10,24.25:

Beschreibe zu jedem Lebensbereich, welche Aufgaben sich aus der Tatsache, dass es den Lebensbereich gibt, für dich im Moment ergeben. Ein paar Beispiele findest du bei den Antworten. Bitte ergänze sie für deinen speziellen Fall!

Suche dir einen erfahrenen Christen, der dir hilft, deine Lebensbereiche zu bewerten und der dir dabei hilft Schwachstellen zu identifizieren. Sei nüchtern! Bestimmte Dinge kannst du später nicht mehr nachholen (z.B. Kindererziehung, geistlich-intellektuelles Wachstum usw.). Schau, was heute dran ist und was du heute ändern musst. Lass dir dabei helfen.

Sieben Tipps, damit das Gemeindeleben dich nicht „auffrisst“:

Lerne es „nein“ zu sagen: Schließe dich einer guten Gemeinde an, arbeite in der Gemeinde mit, aber vernachlässige nicht die anderen Lebensbereiche. Gemeinde geht nicht über alles! Die Gemeinde soll dich fit machen für dein Leben „draußen“ (Epheser 4,11-13), aber nicht dein Leben bestimmen. Es ist ein Kennzeichen von Sekten, dass sie vereinnahmen.

Finde eine gute Mitte zwischen Konsument und Workaholic. Bringe dich mit deinen Gaben in die Gemeinde ein, aber lass anderen genug Raum, sich mit ihren Gaben zu entfalten.

Nimm dir Zeit, um geistlich zu wachsen! Als Anfänger ist es erst einmal dran, dass du deine Bibel ein paar Mal durchliest, Bibelverse auswendig lernst und Sünde aus deinem Leben hinauswirfst. Du musst dich heute weder in interne Gemeindeschwierigkeiten, noch in diffizile theologische Probleme einarbeiten.

Verbringe viel Zeit allein mit Gott, um mit ihm zu reden und auf ihn zu hören.

Sei realistisch! Du hast nur eine bestimmte Menge an Zeit, um dich um deine Familie, deine Arbeit, deine Freunde usw. zu kümmern. Schau, dass alle Lebensbereiche von deinem Zeitkontingent die Menge abbekommen, die sie brauchen. Gib nicht ohne Grund einem Bereich alle Zeit!

Lass dich in den praktischen Fragen des Lebens von reifen Christen beraten, deren Leben dir vorbildlich erscheint!

Definiere die Qualität deines geistlichen Lebens nicht über Verzicht auf Lebensqualität. du bist nicht dann ein guter Christ, wenn du asketisch lebst und auf Dinge verzichtest, die Gott dir „reichlich darreicht zum Genuss“ (1Timotheus 6,17).

Die Lebensbereiche, die unser Leben ausmachen, sind der Kreis von Menschen, die Gott uns gibt, damit sie durch uns das Evangelium erfahren (Markus 16,15; Lukas 16,9), dann die Familie mit ihren Bedürfnissen (1Timotheus 5,4.8; Epheser 5,25-6,4), unser körperliches Leben mit seinen Bedürfnissen (Schlaf, Sport, Ruhe, gutes Essen usw.), unser geistlich-intellektuelles Leben (Matthäus 28,20; Apostelgeschichte 19,9), unser Alleinsein mit Gott (Lukas 5,16; Apostelgeschichte 20,13), der Bereich des Arbeitslebens in seinen unterschiedlichen Facetten (Kolosser 3,22-4,1) und das Gemeindeleben mit Gottesdienst und Hauskreisen (Apostelgeschichte 2,42.46; 20,7; Hebräer 10,24.25).

Evangelisation: regelmäßige Treffen mit Freunden; lernen, wie man das Evangelium erklärt; überlegen, welches Buch man verschenken kann, aktuelle Entwicklungen in Politik, Film, Kunst etc. verfolgen…

Familie: Erziehungsziele für die Kinder festlegen; Eheabende mit der Frau planen; einen Haushaltsplan aufstellen…

Körper: Abnehmen und mehr Sport treiben; einen Ruhetag einplanen; weniger Fernsehen…

Geistliches Wachstum: Einmal im Jahr die Bibel durchlesen, Bibelverse auswendig lernen; zusätzliche, gute Predigten hören…

Alleinsein mit Gott: Tägliches Gebet an einem Ort, an dem ich ungestört bin; eine Gebetsliste anlegen; Sorgen abgeben…

Arbeitsleben: Ehrlichkeit im Umgang mit Kunden; keine Tricks bei der Einkommenssteuererklärung; keine Lügen am Telefon…

Gemeindeleben: Einbringen mit meinen Gaben; Besuch des Gottesdienstes; gute Gespräche nach dem Gottesdienst suchen…

Es ist schwer eine Balance zwischen den verschiedenen Lebensbereichen zu finden, weil man immer wieder auf veränderte Umstände reagieren muss: Die Kinder werden krank, der Job ist gefährdet oder in der Gemeinde stehen große Schwierigkeiten an. Ein weiser Mensch ignoriert derartige Ereignisse nicht einfach, sondern kümmert sich im Rahmen seiner Möglichkeiten um Probleme und um Ausgewogenheit.

„Harren“ bedeutet so viel wie „warten auf“. Wer auf Gott harrt, der wartet (ohne Murren!) darauf, dass Gott eingreift.

Heute keine. Investiere lieber noch ein bisschen Nachdenken in deine mittelfristige Lebensplanung. Wo willst du in 5 oder 10 Jahren stehen? Wie sollen deine Lebensbereiche aussehen? Was musst du heute tun, damit du ankommst?

Bete dafür, dass du es schaffst, in deinem Leben zur rechten Zeit die richtigen zeitliche Prioritäten zu setzen.