Thema 91: Gemeinde

Jünger, Jüngerschaft, Jüngerschaftskurs

Eine Gemeinde ist wichtig, weil sie jungen Christen eine Umgebung bieten kann, in der sie wachsen können und gesunde geistliche Erfahrungen machen. Jesus wollte Gemeinde bauen (Matthäus 16,18), weil er wusste, dass Christen erst als Gemeinschaft funktionieren.

FRAGEN

In Apostelgeschichte 2 entsteht in Jerusalem nach der Pfingstpredigt von Petrus die erste Gemeinde. Welche charakteristischen Elemente von „Gemeinde“ findest du in Apostelgeschichte 2,42-47?

Womit wird die Gemeinde in Römer 12,3-8 verglichen und was will Paulus damit sagen?

In den folgenden Bibelstellen werden für die Gemeinde Bilder gebraucht. Identifiziere das Bild und erkläre, wofür das Bild steht! Welche Funktion von Gemeinde wird durch das Bild beschrieben?

1Timotheus 3,15:

Epheser 2,21.22:

1Korinther 12,27:

Offenbarung 21,9; 22,7:

Johannes 10,11.16:

1Korinther 3,9

Lies 1Petrus 2,4-10. Welche Begriffe beschreiben den einzelnen Christen als Teil einer Gemeinschaft?

Warum sollen wir nach Hebräer 10,24.25 regelmäßig zum Gottesdienst gehen?


ANTWORTEN

Charakteristische Element eines neutestamentlichen Gemeindelebens sind das Interesse an Belehrung, das praktische Miteinander und ein gegenseitiges Unterstützen, das Brotbrechen und das Beten. Ergänzend kann man Wachstum nennen, weil die Gemeinde evangelisiert.

In Römer 12 (und auch in 1Korinther 12) wird die Gemeinde mit einem Körper verglichen. Jedes Gemeindeglied ist wie ein Glied am Körper. Es hat spezielle Gaben, die es zum Wohl aller einsetzen soll. Kein Gemeindeglied ist so autark, dass es die anderen nicht braucht, und kein Gemeindeglied ist nutzlos.

1Timotheus 3,15: Die Gemeinde ist Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit. Sie hat die Aufgabe, die Wahrheit (dazu zählt auch die Bibel) zu bewahren. Da „Pfeiler“ in der Antike Anschlagplätze für Neuigkeiten waren, kann das Bild auch bedeuten, dass es die Aufgabe der Gemeinde ist, die Wahrheit bekannt zu machen (wenigstens durch ihr lebendiges Vorbild).

Epheser 2,21.22: Die Gemeinde ist der Tempel und das Haus Gottes. Sie übernimmt im übertragenen Sinn die Funktion des Tempels, weil sie mit ihren Veranstaltungen Orte der Anbetung schafft und Gott in den Gliedern der Gemeinde wohnt. Wer heute Gott sucht, findet ihn in der Gemeinde.

1Korinther 12,27: Die Gemeinde ist der Leib Christi. Sie ist ein Organismus aus unterschiedlichen Menschen, die alle gebraucht werden und zusammen spielen. Jesus ist das Oberhaupt. Von ihm kommen die richtungsweisenden Impulse.

Offenbarung 21,9; 22,17: Die Gemeinde ist die Braut Christi, weil er ihr treu ist und sie von ganzem Herzen liebt.

Johannes 10,11.16: Die Gemeinde ist die Herde des guten Hirten. Er hat sein Leben für sie gegeben und wird sie hüten, schützen und versorgen. Bei ihm ist sie sicher, weil niemand sie aus seiner Hand rauben kann. Sie folgt seiner Stimme.

1Korinther 3,9: Die Gemeinde ist Gottes Ackerfeld und Bau. Gott selbst investiert sich in die Gemeinde und sorgt dafür, dass sie Frucht bringt und wächst.

1Petrus 2,4-10: Tempel (aus lebendigen Steinen), Priestertum, Geschlecht (Familie), heilige Nation, Volk zum Besitztum

Hebräer 10,24.25: Gottesdienst ist nicht nur dazu da, Gott geistliche Schlachtopfer zu bringen (1Petrus 2,59; Psalm 22,23), sondern auch dazu, dass wir einander dienen (aufeinander achthaben, zu Liebe und guten Werken anreizen, ermuntern).

Warnung: Es gibt keine perfekte Gemeinde. Leider! Spätestens wenn du Mitglied wirst, hat sie ihre Vollkommenheit verloren J. Wenn du schnell in eine Gemeinde hineinwachsen willst, dann praktiziere Gastfreundschaft, suche dir einen Hauskreis, warte nicht darauf, bis du angesprochen wirst und - ganz wichtig! - arbeite irgendwo mit. Wer dient, lernt Leute kennen und wird schnell Teil einer Gemeinde.


DER NEUE BEGRIFF: Gemeindehopper

Unter „Gemeindehopper“ versteht man Christen, die es nicht schaffen, sich fest einer Gemeinde anzuschließen und deshalb von einer Gemeinde zur anderen tingeln. Gründe dafür gibt es viele: Manche halten sich für die letzten „Frommen“, andere sind unfähig zu Kompromissen, wieder andere einfach nicht bereit, sich auf ein Mindestmaß an Tradition einzulassen. Gesund ist Gemeindehopping meistens nicht.


DIE PRAKTISCHE AUFGABE

Wenn du noch kein festes Mitglied einer brauchbaren Gemeinde bist, dann kümmere dich heute darum, dass sich das ändert. Suche dir eine Gemeinde, die zu dir passt, in der du etwas lernen kannst und in der Menschen sind, die dich fördern (Mentoring).


GEBETSVORSCHLAG

Bete dafür, dass du es schaffst Teil einer Gemeinde zu werden.