Thema 72: Schwören, Die Wahrheit sagen

Jünger, Jüngerschaft, Jüngerschaftskurs

Beim Schwören bringe ich zum Ausdruck, dass ich über mir eine höhere Instanz anerkenne, die mich im Fall eines Eidbruchs strafen soll. Ein Eid ist also eine Form der Selbstverwünschung. Nur Gott schwört bei sich selbst (Hebräer 6,13.16), weil es keinen gibt, der über ihm steht.

FRAGEN

Welche Funktion hat ein Schwur oder Eid heute?

Lies Matthäus 23,16-22! Wie ging man zur Zeit Jesu mit dem Schwören um?

Welche Position hält Jesus diesem laxen Umgang mit der Wahrheit entgegen? Lies dazu Matthäus 5,33-37!

Wo stehst du in der Gefahr, das Schwören zu missbrauchen?


ANTWORTEN

Unter Menschen ist ein Eid dazu da, eine Aussage zu bekräftigen; er ist „ein Ende alles Widerspruchs“ (Hebräer 6,16). Wenn man in der heutigen Jugendkultur oft den Satz hört „Ich schwöre!“, dann, weil es so üblich geworden ist, einander zu belügen. Der Satz sollte sich nicht im Mund eines Jüngers Jesu finden!

Zur Zeit Jesu wurde bei allen möglichen Dingen geschworen. Obwohl nur das Schwören bei Gott erlaubt war (5Mose 6,13; 10,20), wurde bei Dingen wie dem Tempel, dem Gold des Tempels oder dem Altar geschworen. Verschärfend kam hinzu, dass manche Eide als bindend betrachtet wurden, andere hingegen nicht. Ein Schwur, der eigentlich dazu dienen sollte die Wahrheit zu bekräftigen, wurde so zum Lügen missbraucht.

Jesus sagt „Schwört überhaupt nicht!“ Nicht weil er prinzipiell gegen das Schwören wäre (er selbst verwendet mit „wahrlich, wahrlich“ regelmäßig eine Schwurformel), sondern weil er gegen den vorherrschenden Missbrauch des Schwörens ist . In der Sprache soll es keinen Raum für Unwahrhaftigkeit geben. „Es sei aber eure Rede: Ja, ja! Nein, nein! (Matthäus 5,37).

Wer immer die Wahrheit spricht, der wird mit dem Thema Schwören in der Regel nur vor Gericht oder bei einer Vereidigung (z. B. nach dem Grundwehrdienst) konfrontiert werden. Bevor du einen solchen Schwur leistest, informiere dich vorher über den Inhalt des Schwurs und ob du es mit deinem Gewissen vereinbaren kannst, den Schwur wirklich zu leisten.


DER NEUE BEGRIFF: Stiftshütte

Die „Stiftshütte“ ist das mobile Heiligtum der Israeliten in der Wüste zur Zeit Mose. Es handelte sich um ein großes Zelt, dessen Aussehen und Inneneinrichtung Gott dem Mose offenbart hatte. Die Stiftshütte war der zentrale Ort für die Opfer. Die Priester dienten dort. Sie wurde später als Heiligtum vom Tempel in Jerusalem abgelöst.


DIE PRAKTISCHE AUFGABE

Wiederhole heute dein Zeugnis. Nimm dir dafür den Zettel mit den wichtigsten Begriffen aus deinem Zeugnistext. Gib dein Zeugnis laut einem unsichtbaren Gegenüber und erkläre ihm, wie du zum Glauben gekommen bist.


GEBETSVORSCHLAG

Bete dafür, dass du zu einem Menschen wirst, dessen Reden von Wahrhaftigkeit geprägt ist.