Thema 42: Mann sein

Jünger, Jüngerschaft, Jüngerschaftskurs

Jüngerschaftskurs 042 Mann sein (Youtube)

Eine der größten Tragödien unserer Zeit ist der Mangel an echten Männern. Ein echter Mann nimmt seinen Platz in der Gesellschaft ein, indem er durch seine Taten für alle anderen - vor allem auch für Frauen - zum Segen wird. Wenn ein Mann versagt, dann kann ihn niemand ersetzen.

FRAGEN

Das Männerbild der modernen Welt ist eine sündhafte Verzerrung der biblischen Wirklichkeit. Weder der eiskalte Macho noch das sensible Weichei beschreiben auch nur annähernd, was Gott sich unter einem „Mann“ vorstellt. Gott schuf den Menschen als Mann und Frau (1Mose 1,28). Die Rolle und Identität des Mannes definiert sich deshalb aus seiner Beziehung zur Frau. Ein Mann nach dem Herzen Gottes sucht das Gute der Frau(en). Er soll Frauen verstehen und sie ehren (1Petrus 3,7).

Was kann ein Mann tun, um Frauen besser zu verstehen und sie zu ehren?

Ein echter Mann nimmt seine Verantwortung für Frauen ernst. Auch wenn diese Verantwortung je nach Beziehung (Familie, Gemeinde, Arbeitsplatz, Gesellschaft) unterschiedlich ausfällt, verbleiben ihm drei wesentliche Verantwortungsbereiche:

Dienende Leiterschaft (Matthäus 20,26.27; Epheser 5,23.25), die durch Initiative, Mut, Liebe und Verständnis das Beste einer Frau sucht.

Versorgung (1Mose 3,17-19; Epheser 5,26.29 „nähren und pflegen“). Im Blick sind nicht nur materielle Bedürfnisse, sondern auch emotionale, geistliche und intellektuelle Wünsche.

Schutz (so liegt z. B. der Kriegsdienst in der Bibel ausschließlich bei den Männern). Warum verträgt sich biblisches Mannsein nicht mit Passivität in der Ehe, Pornographie oder Undankbarkeit gegenüber der Mutter, die ein gutes Essen gekocht hat?

„Mannhaftigkeit“ bezeichnet in der Bibel die Eigenschaft, mit Mut, Hartnäckigkeit und Gottvertrauen die Dinge zu tun, die anstehen, auch wenn man vom Gefühl in eine andere Richtung gezogen wird. In diesem Sinn gilt Männern wie Frauen das Gebot: „Seid mannhaft!“ (1Korinther 16,13).

Was für die Frau die zänkische Frau ist, ist für den Mann der jähzornige Schläger. Männer werden davor gewarnt, bitter (Kolosser 3,19), unsensibel (1Petrus 3,7), jähzornig und gewalttätig (Titus 1,7) zu sein.

Wo hast du dich schon genau so verhalten?

Wo hast du dich bewusst davor gedrückt, als Mann zu leben?


ANTWORTEN

Ein Mann lernt Frauen verstehen, wenn er sich mit ihnen unterhält und sich traut, ein paar Bücher über die Unterschiede von Mann und Frau zu lesen (Frag dazu reife Männer! Sie können dir ein paar Buchtitel empfehlen.). Männer müssen es heute (wieder) lernen, Frauen zu ehren, indem sie z.B. darauf verzichten Witze über die Schwächen von Frauen zu reißen, sich bewusst gegen entwürdigende Darstellungen von Frauen in der Werbung und der Pornographie stellen und sich wie ein Gentleman verhalten (helfen, Türen aufhalten, grüßen, danken usw.).

Wer im biblischen Sinn ein Mann werden will, der kann nicht passiv sein, weil Passivität das Gegenteil von dienender Leiterschaft darstellt, der kann Pornographie nicht gut heißen, weil Männer Frauen schützen, aber nicht ausnutzen sollen, und der wird seiner Mutter für die Mühe in der Küche danken, weil er weiß, wie wichtig Dank (und Hilfe beim Abräumen) für das emotionale Wohlbefinden einer Frau ist.

Der Weg zu wahrer Männlichkeit ist ein langer und steiniger Weg. Die wenigsten von uns durchliefen eine Art Initiationsritus, bei dem wir unsere Männlichkeit unter Beweis stellen konnten. Es fehlt uns (besonders in den Städten) an echten Herausforderungen, bei denen wir beweisen können, dass wir „unseren Mann stehen“ können. Es ist nun mal ein enormer Unterschied, ob ich z.B. einen richtig hohen Berg bezwinge oder ob ich meinen Schulabschluss schaffe. Beides sind Herausforderungen, aber irgendwie fasziniert mich das vom Sturm aufgewühlte Meer oder ein richtig steiler Berg viel mehr als ein Schulabschluss, weil die Natur mit ihrer Macht, Stärke und Schönheit viel aufregender und gefährlicher ist als ein durchorganisierter Stundenplan mit Mathe und Englisch.


DER NEUE BEGRIFF: Gesicht

In der Bibel bezeichnet das Wort „Gesicht“ nicht nur einen Teil des Kopfes, sondern auch eine „Vision“ oder „Erscheinung“. Ein „Gesicht sehen“ bedeutet also eine Vision wahr zu nehmen.


DIE PRAKTISCHE AUFGABE

Lerne heute die Daten zum Neuen Testament aus der Zeittafel.


GEBETSVORSCHLAG

Bete dafür, dass du mannhaft und stark wirst.