Thema 18: Schadenfreude

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Jüngerschaftskurs 018 Schadenfreude (Youtube)

„Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.“ Dieses alte Sprichwort zeigt, wie es fast schon zwangsläufig ist, dass ein Mensch im Unglück auch noch verspottet wird. Die Schadenfreude ist leider ein alltäglicher Begleiter des Menschen.

FRAGEN

Definiere den Begriff „Schadenfreude“!

Schadenfreude ist gefährlich, weil sie den Weg zu schlimmeren Sünden ebnet. Im Alten Testament handelt das Buch Obadja von der Schadenfreude der Edomiter, die den Untergang Jerusalems nutzen, um aus dem Leid der Israeliten ihren persönlichen Vorteil zu ziehen. Lies dieses Buch jetzt durch und erstelle eine Liste der Sünden, die eine Folge der Schadenfreude der Edomiter sind.

Der Satz: „Das geschieht ihm recht!“, ist eine Lüge. Menschen können niemals beurteilen, was im Blick auf irgendeinen Menschen „recht“ ist! Schadenfreude tut deshalb so weh, weil sie uns zusätzlich zum Schaden trifft. Schadenfreude verdoppelt den Schmerz. Deshalb bleibt der nicht ungestraft, der „sich über Unglück freut“ (Sprüche 17,5).

Wie sollen wir damit umgehen, wenn unseren Feinden etwas Böses geschieht? Lies dazu Sprüche 24,17.18 und Hiob 31,29!

Wo wir das Opfer von Schadenfreude werden, da können wir unseren Wunsch nach Erlösung im Gebet an Gott abgeben (Psalm 35-22-27; Psalm 40,15), aber wir dürfen uns nicht rächen! Jesus selbst hat, am Kreuz hängend, erleben müssen, wie die Schadenfreude der Vorübergehenden ihn traf (Matthäus 27,39-44). Wir sollten uns darauf vorbereiten, in gleicher Weise verlacht zu werden.

Im Internet gibt es viel Spaßvideos. Wo wird aus Spaß Schadenfreude? Versuche eine Grenze zu definieren!


ANTWORTEN

Schadenfreude ist die Freude am Unglück eines Anderen.

Die Edomiter machen sich der unterlassenen Hilfeleistung, der Mittäterschaft, des Spottes, des Diebstahls und der Gewalttätigkeit schuldig. Dafür wird ihnen Gottes Gericht und der nationale Untergang verheißen.

Wir sollen uns über den Fall unseres Feindes nicht freuen, weil es in Gottes Augen böse ist, wenn wir das tun (sogar dann, wenn Gott selbst den Feind bestraft!).

Aus unserer Sicht wird Spaß zur Schadenfreude, wenn die Betroffenen nicht mehr über ihr Missgeschick lachen können, wenn es zu Verletzungen kommt oder Menschen einfach nur bloßgestellt werden.

Hinter der Schadenfreude steht gern die Motivation auf die Fehler des anderen zu zeigen und von eigenem Versagen abzulenken. Indem ich einen anderen Menschen bloßstelle, kommuniziere ich zugleich, dass ich ja nicht so tollpatschig, unglücklich, dumm, vom Schicksal gestraft usw. bin, wie der Andere. Ich bin vielmehr ein normales Mitglied der Gesellschaft und mir würde so ein Unglück nie geschehen, weil ich gerechter, aufmerksamer, stärker und überhaupt besser bin.


DER NEUE BEGRIFF: Bibel

Das Wort Bibel bezeichnet die Sammlung von 66 Büchern (39 im Alten Testament, 27 im Neuen Testament), die für Christen das Wort Gottes bildet. Die Bibel ist inspiriert, d.h. dass Gott dafür gesorgt hat, dass die Schreiber (zumeist Propheten oder Apostel) vom Heiligen Geist geleitet wurden, um in ihren Worten das zu schreiben, was Gott sagen wollte. Der persönliche Stil blieb aber erhalten. Gott gibt also nicht jedes Wort ein, sondern leitet die Schreiber, den richtigen Inhalt mit ihren Worten wiederzugeben.


DIE PRAKTISCHE AUFGABE

Präge dir dein Zeugnis so ein, dass du es ohne Zettel frei erzählen kannst. Markiere dazu die wichtigsten Begriffe im Text mit Textmarker, schreibe sie auf einen Zettel und lerne sie auswendig. Geh dein Zeugnis zwei Mal ohne Zuhörer durch. Sprich laut, verwende nur den Zettel mit den wichtigsten Begriffen und nicht den Text des Zeugnisses.


GEBETSVORSCHLAG

Bete dafür, dass Schadenfreude in deinem Leben keinen Raum hat.