Thema 102: Töten, Mord, Selbstmord

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Jüngerschaftskurs 102 Töten, Mord, Selbstmord (Youtube)

Das Leben eines anderen Menschen gewaltsam zu beenden ist leider ein fester Bestandteil der menschlichen Geschichte. Das aktuell wohl größte Verbrechen unseres Landes ist das Ermorden von mehr als 100.000 ungeborenen Menschen pro Jahr.

FRAGEN

Das Gebot „du sollst nicht töten“ (2Mose 20,13) bezieht sich dem Wortsinn nach nicht allgemein auf das Umbringen, sondern auf den Mord an einem persönlichen Feind. Was umfasst es nicht? Welche Antworten liefern die folgenden Bibelstellen?

1Mose 9,3:

2Mose 22,1.2:

1Mose 9,6:

Mord beginnt im Herzen, d.h. in den Gedanken (Matthäus 15,19), in Form von ungerechtfertigtem Zorn (Matthäus 5,21.22) und Jesus fordert uns eindrücklich auf, gestörte Beziehungen schnellstmöglich wieder in Ordnung zu bringen (Matthäus 5,23.24).

Die Gebote für Israel unterscheiden zwischen Mord und Totschlag (2Mose 21,12.13) und betonen, dass wir für unser Tun umfassend verantwortlich sind. Wir sollen dafür sorgen, dass unser Verhalten niemandem zur Gefahr wird. Welche Bereiche des Lebens werden von den folgenden Bibelstellen angesprochen?

2Mose 21,29.36:

5Mose 22,8; 2Mose 21,33:

Wovon hängt die Würde eines Menschen nicht ab? Lies dazu Sprüche 17,5 und 3Mose 19,14!

Sprüche 17,5:

3Mose 19,14:

Wann beginnt menschliches Leben? Welche Einschätzung geben Hiob 10,8-12; Psalm 139,13-16 und Jesaja 44,2?

Wie würdest du Selbstmord biblisch verbieten, obwohl es kein direktes Verbot von Selbstmord in der Bibel gibt?


ANTWORTEN

Das sechste Gebot umfasst nicht das Töten von Tieren, um sie zu essen (1Mose 9,3), die Selbstverteidigung mit angemessenen Mitteln (2Mose 22,1.2) oder die Anwendung der Todesstrafe (z.B. 1Mose 9,6).

Wir müssen gefährliche Tiere sicher verwahren (2Mose 21,29.36) und dafür sorgen, dass, was man heute Prinzipien der Arbeitssicherheit nennen würde, eingehalten werden (5Mose 22,8; 2Mose 21,33).

Die Bibel kennt kein wertvolleres und weniger wertvolles Leben. Alle Menschen sind in punkto Würde gleich. Niemand darf einen Menschen verachten, weil er sozial benachteiligt ist (Sprüche 17,5) oder sich über eine Behinderung lustig machen (3Mose 19,14).

Menschliches Leben beginnt in der Bibel vor der Geburt, weil Gott den Menschen im Mutterleib bildet (Hiob 31,15). Abtreibung ist deshalb Mord an einem Menschen (vgl. 2Mose 21,22-25 ). Solltest du früher abgetrieben haben (oder für eine Abtreibung verantwortlich sein – auch Männer werden schuldig!), so wende dich mit deiner Schuld an einen reifen christlichen Freund (oder an eine Freundin), der mit dir betet, dir Vergebung zuspricht und dir hilft, mit der Vergangenheit abzuschließen. Die Frage, ob abgetriebene Kinder in den Himmel können, wollen wir hier nicht erörtern, aber so viel sagen: Gott ist nicht ungerecht!

Selbstmord ist falsch, weil Mord falsch ist. Wir dürfen uns selbst nicht töten, weil wir nicht uns selbst gehören. Unser eigenes Leben ist Gott so wertvoll wie jedes andere Leben auf der Erde. Wenn Gott uns die Aufgabe gibt, Leben zu schützen, dann müssen wir mit uns selbst anfangen. Selbstmord (oder auch die Vernachlässigung der Gesundheit, der bewusste unnötige Missbrauch des Körpers durch Exzesse und Drogen usw.) kommt deshalb für Christen nicht in Frage (Achtung: Auch hier kann es Ausnahmen geben, wenn andere Schutzziele wichtiger werden!).

Frauen, die abgetrieben haben, leiden oft an langfristigen und schwerwiegenden psychischen Problemen. Informiere dich z.B. im Internet über Studien, wie Frauen zwanzig Jahre nach der Abtreibung zu ihrem damaligen Verhalten stehen.


DER NEUE BEGRIFF: Der Weihnachtsmann

Der Weihnachtsmann ist keine biblische Figur, sondern entstammt dem Volksglauben. Ab 1931 hat Coca-Cola die schon bekannte Figur eines dicklichen, freundlichen, rot bemäntelten älteren Herrn aufgegriffen und in eigenen Werbekampagnen vermarktet.


DIE PRAKTISCHE AUFGABE

Informiere dich darüber, wie viele Abtreibungen in Deutschland im letzten Jahr vorgenommen wurden.


GEBETSVORSCHLAG

Bete dafür, dass du ein Mensch wirst, der in seiner Umgebung dem schleichenden Tod von Beziehungen entgegenwirkt.