Ein „häuslicher“ Mann war zur Zeit Jesu ein Mann, der nicht in den Krieg ziehen wollte. Das Gegenstück zu „häuslichen Arbeiten“ ist also nicht die Arbeit „außer Haus“, sondern der Dienst für den Staat/ das Gemeinwohl. Wenn es in Sprüche 14,1 heißt, dass die Weisheit der Frauen ihr „Haus“ baut, dann ist damit die Familie im weitesten Sinn gemeint. Dasselbe wird in Sprüche 31 gelehrt. Eine häusliche Frau ist in der Antike kein Heimchen am Herd, sondern die Managerin eines Kleinbetriebes, die in Kriegszeiten auch die Aufgaben des Mannes mit übernehmen musste. Sie ist widerstandsfähig, fleißig, handelt klug und gewissenhaft und geht gewinnorientiert ihren Geschäften nach. Gerade ihre Selbständigkeit ist für den Mann sehr wertvoll. Sie ist „Gehilfin/ Hilfe“ im eigentlichen Sinn des Wortes. Das Gebot der Unterordnung erfordert viel Herz und Hirn für Eigeninitiative mit Verantwortungsbewusstsein. Die Frau ist für das Zuhause verantwortlich. Sie wirkt nach innen, hält zusammen, nutzt ihre Fähigkeiten, um aus den unterschiedlichen Aspekten von Familie ein erlebbares Ganzes zu schaffen. Mit der Trennung von Arbeits- und Wohnort ist es für die Frau nicht leichter geworden, ihrer Funktion gerecht zu werden. Sie kann (und soll) ihren Beitrag zum Lebenserwerb der Familie leisten, aber sie sollte dabei nicht ihre auf den Zusammenhalt der Familie ausgerichtete Aufgabe vergessen. „Häusliche Arbeit“ ist also die auf das „Haus“ = Familie ausgerichtete Arbeit. Ein anderer Punkt ist die Delegation von Aufgaben. Oft gab es Mägde oder auch männliche Bedienstete, die für die „Managerin“ Dinge erledigten, so dass die Koordination des (harmonischen) Familienbetriebs eine Hauptaufgabe war. Anmerkung: „Gehilfin“ klingt in unseren Ohren schnell abwertend. Es geht aber vom Gedanken her um eine „Ergänzung“ des Mannes, genauso wie dieser in anderen Funktionen die Frau ergänzt. Und ganz am Rande bemerkt, braucht natürlich nur ein „Hilfsbedürftiger“ eine „Hilfe“… :)

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