Mit welchen Argumenten kontert Paulus die beiden recht ähnlichen Fragen in Römer 6,1 und 6,15?

Paulus beantwortet hier die gar nicht so seltene Frage, ob, da Jesus unsere Schuld am Kreuz bezahlt hat, es nicht egal sei, ob wir sündigen oder nicht (bzw die noch härtere Variante, ob es nicht sogar gut sei, zu sündigen, da dann Gottes Gnade ja noch deutlicher werde). Seine Argumente sind: Erstens hat Jesus Christus durch seinen Kreuzestod nicht einfach nur unsere Schuld weggetan, sondern er hat unser gesamtes altes Leben mit sich genommen und uns ein neues Leben gegeben. So wie Christus auferstanden ist, um für Gott zu leben, haben auch wir neues Leben bekommen, um dieses für Gott, den Herrn, zu führen, und nicht, um weiter zu sündigen (Römer 6,4). Zweitens ist in diesem Leben nicht mehr die Sünde an der Macht (V.7), wir sind nicht mehr unter ihrer Kontrolle! Stattdessen haben wir uns an Gott als Herrn übergeben, wie ein Sklave in der Antike an seinen Meister (V.16). Dieser versucht aber, seinem Herrn zu gefallen und macht nicht einfach weiter wie zuvor. Genauso versuchen auch wir, jetzt Gott zu gefallen und leben nicht mehr für die Sünde. Drittens sollten wir uns im Klaren sein, wo ein Weiterleben in Sünde hinführt. Achtloses Sündigen zieht weitere Vergehen nach sich und verdirbt am Ende das ganze Leben (Jakobus 1,15). Das Ende ist der Tod. Wer aber ein Leben mit Gott führt, erhält am Ende das ewige Leben und die Gemeinschaft mit dem Herrn (V.22-23).

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