Es gibt im Leben Dinge, die eindeutig vor Gott falsch sind, wie Mord & Totschlag, Habgier, Ehebruch etc. Darüber braucht man nicht zu diskutieren. Aber viele Fragen des täglichen Lebens bewegen sich in einem Spannungsfeld, in dem man selber entscheiden muss, was man vor Gott verantwortet und was nicht. Ein einfaches Beispiel wäre Alkoholkonsum: Die Bibel verbietet keineswegs, Alkohol zu trinken, wohl aber, sich zur Besinnungslosigkeit zu betrinken. Wo man sich die Grenze zieht, muss man selbst festlegen. Für solche Fragen gibt Paulus hier eine wichtige Anweisung: Das, was ich tue, soll ich vor Gott sicher verantworten können. Er warnt davor, sich eine Einstellung à la „mal ausprobieren, wie weit ich gehen kann“ zuzulegen. Wenn ich mir eigentlich nicht sicher bin, ob ein Verhalten vor Gott in Ordnung ist (wenn es „nicht aus Glauben geschieht“), aber ich mal ausprobieren möchte, ob dann etwas Schlimmes passiert oder nicht, dann ist es so gut wie Sünde selbst.
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