Offenbarung 14,6 : Wie verhält sich das ewige Evangelium (Offenbarung 14,6) zum Evangelium, wie wir es z.B. aus Johannes 3,16 kennen?

Das ewige Evangelium verhält sich zum Evangelium, wie es in Johannes 3,16, beschrieben wird, wie der Obstkern zur ganzen Frucht. Das ewige Evangelium ist das unverhandelbare Zentrum des Evangeliums: Gott ist Richter und Schöpfer und wir sind als seine Geschöpfe dazu bestimmt, ihn zu fürchten und ihn zu ehren. Schon Paulus macht in Römer 1,20.21 klar, dass Gott als Schöpfer in der Schöpfung wahrgenommen werden kann und dass deshalb der Mensch, der Gott nicht dankt und ihn nicht verherrlicht, zurecht unter Gottes Zorn steht. Wer vom Evangelium profitieren will, der muss zuerst einmal glauben, dass es einen Gott gibt. Der Schreiber des Hebräerbriefes drückt das so aus: „Denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist, und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird.“ (Hebräer 11,6). Hier geht es um Henoch, der entrückt wurde, weil er Gottes Wohlgefallen hatte. Dieses göttliche Wohlgefallen setzt Glauben voraus und zwar den Glauben daran, dass Gott „ist“ (= existiert). Niemals hätte Henoch Gott gesucht, wenn für ihn nicht vorher klar gewesen wäre, dass es Gott gibt. Rettung beginnt damit, dass ich an Gott als Gott glaube und mich aufmache, Gott zu finden. Soweit ich es sehen kann, verlangt Gott von jedem Menschen, dass er in der Auseinandersetzung mit der ihn umgebenden Schöpfung von sich aus auf die Idee kommt, dass es einen Schöpfer gibt, der mich, das Geschöpf, als Richter zur Verantwortung zieht. Jedes Evangelium zielt darauf ab, dass der einzelne Mensch mit diesem Gott in Gemeinschaft kommt und deshalb ist die Idee eines Schöpfer-Richter-Gottes das Zentrum jeden Evangeliums oder das „ewige Evangelium“.

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