Markus 6,30-44: Worauf weist die Speisung der 5000 hin? Was soll die ganze Aktion?

Wenn Jesus einmal 5000 und dann wieder 4000 Männer (plus Frauen und Kinder!) satt macht, dann will er damit nicht nur beweisen, dass er Wunder tun kann oder seinen Jüngern eine Gegenstandslektion zum Thema „macht euch keine Sorgen“ geben, sondern er will meines Erachtens noch mehr. Die Speisung der 5000 ist eine Lektion in Sachen Reich Gottes. Schon Jesaja verwendet das Bild eines Banketts (Jesaja 25,6-8), um Gottes Reich zu charakterisieren. In Jesajas Prophetie geht es um das zukünftige Reich, in dem es dann keinen Tod mehr gibt und jede Träne abgewischt wird. Die Zeit für DIESES Bankett war noch nicht gekommen, aber Jesu Wunder ist ein Vorgeschmack auf das, was kommen wird. Und indem Jesus seine Jünger einbezieht und sie über die notwendigen Schritte nachdenken lässt, will er sie mit der Nase darauf stoßen, welcher Natur das zukünftige Reich Gottes sein wird. Für einen kurzen Moment lässt Jesus die Kräfte der zukünftigen Welt aufblitzen und verwandelt die mageren Ressourcen der Jünger in genug Essen für Tausende. Und damit wird eines klar: Die zukünftige Welt ist nicht einfach eine verbesserte und verschönerte Fortsetzung dieser Welt, sondern sie ist gänzlich durchdrungen mit göttlicher Kraft, die Umwandlung der kontinuierlich sterbenden und zerfallenen Schöpfung in eine Welt des Friedens und der umfassenden Erfüllung all unserer (seelischen und im eingeschränkten Sinn auch körperlichen) Bedürfnisse – ein Sitzen, Essen, Genießen und Staunen über Gott.

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