Im Gespräch mit den Juden wirft er ihnen vor, dass sie „nach dem Fleisch“ richten, d.h. sie wollen die übernatürliche Komponente seiner Existenz in ihre Beurteilung seiner Person nicht einfließen lassen. Sie wollen ihn nicht geistlich beurteilen. Sie hatten ihn immer wieder erlebt, gehört und in den schwierigsten Situationen als überlegen erlebt und trotzdem sind sie nicht bereit, seinen Anspruch (hier: „Ich bin das Licht der Welt“) anzuerkennen. Wenn Jesus in dieser Situation sagt „ich richte niemand“, dann ist das keine allgemeingültige Aussage im Sinn von: „Ich werde niemals irgendjemanden richten!“ Es ist nur seine Antwort auf ihr Verhalten. Jetzt in diesem Moment richtet er niemanden (obwohl er es könnte, was er in der Geschichte davor ja gerade bewiesen hat) und „nach dem Fleisch“ richtet Jesus schon gar nicht. Und wenn er einmal richten wird, dann ist sein Gericht wahr (V. 16).
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