1Mose 3,7: Ist es gut, sich die Scham bei Nacktheit wieder „abzutrainieren“, schließlich war der ursprüngliche Zustand doch das Nacktsein?

Scham ist eine Folge des Sündenfalls. Der Mensch glaubt der Schlange und in der Folge schämt er sich seiner Nacktheit voreinander (1Mose 3,7), vor Gott (1Mose 3,10) und – wie sein Verhalten belegt – auch vor sich selbst (1Mose 3,8). Scham ist das Gefühl, das ein Mensch hat, wenn er sich der Tatsache bewusst wird, einen vorgegebenen ethischen Standard nicht zu erfüllen. In der Folge bedeckt Gott die Nacktheit des Menschen (1Mose 3,21) und diesem Beispiel gilt es für uns Menschen zu folgen. Der bewusste Verzicht auf Schamhaftigkeit (z. B. FKK-Kultur) ist keine Rückkehr in die Zeit vor dem Sündenfall (vgl. 1Mose 2,25). Der Mensch kann sein Schamgefühl nicht abstellen, er kann es nur unterdrücken. Und das ist – wie auch beim Gewissen des Menschen – nicht gesund. Scham ist eine Folge des Sündenfalls, die wir nicht loswerden und die uns daran erinnert, wer wir sind: Sünder. Indem wir unsere Scham bedecken, tun wir unserer Sexualität etwas Gutes und erinnern uns ein Leben lang daran, dass Gott es ist, der in letzter Konsequenz mit seinem Blut unsere Scham bedeckt hat.

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