Der Mensch lebt in der Regel mit anderen Menschen im Unfrieden (Römer 3,17) und ist ein Feind Gottes (Römer 5,10; 8,7; Jakobus 4,4).
Jesus kam als Friedefürst (Jesaja 9,6) und Herr des Friedens (2Thessalonicher 3,16) auf die Erde, um Frieden im umfassenden Sinn zu stiften (Johannes 14,27; Epheser 2,14). Er bringt einerseits das Evangelium des Friedens (Epheser 6,15), sodass wir mit Gott Frieden finden können (Römer 5,1), und andererseits die Kraft des Heiligen Geistes, damit wir miteinander in Frieden leben können (Galater 5,22).
Gott verheißt dem ein glückliches Leben, der wie Jesus Frieden stiftet (Matthäus 5,9). Deshalb sind Christen Gottes Gesandte (2Korinther 5,18.20), die Gottes Versöhnung anbieten und dem Streit in ihrer Umgebung ein Ende bereiten (Sprüche 6,19b). (Versöhnung kommt sprachlich von „Sühne“, nicht von „Sohn“! Es geht um Aussöhnung, um Frieden mit Gott.)
Christen sollen den Frieden mit allen Menschen suchen und ihm nachjagen (Psalm 34,15; Römer 12,18; Hebräer 12,14). Dabei gilt es zu verstehen, dass man nicht mit allen Menschen in Frieden leben kann (Römer 12,18). Die Grenze ist dort, wo es um Gottes Ehre und unseren Gehorsam ihm gegenüber geht. Dort sind keine Kompromisse möglich (Apostelgeschichte 5,29).
Wir sollen den Frieden der Stadt (= Einwohner) suchen, in der wir leben, und für sie beten (Jeremia 29,7; Psalm 122,6).
Es ist nicht weise, sondern gefährlich, wenn wir glauben, jeden Streit schlichten zu müssen (Sprüche 26,17; 1Petrus 4,15). Gott hat uns einen Wirkungskreis zugeteilt, in dem wir dienen können.
Ein friedvoller Umgang miteinander ist das Aushängeschild der Gemeinde. Friede in der Gemeinde ist viel wichtiger als kleinliches Gezänk über nebensächliche Fragen (Römer 14,17).