Achte darauf, dass du ungeduldiges Verhalten in deinem eigenen Leben nicht tolerierst und entschuldigst, sondern dass deine Kinder an dir sehen, dass gerade diese Sünde, die so gern unter den Teppich gekehrt wird, ans Licht kommt. Bitte deine Kinder um Vergebung, wenn du ungeduldig und unbeherrscht reagierst.
Frage Dein Kind, an welchen Stellen Menschen unter der Ungeduld von anderen leiden (z. B.: Kinder leiden unter ihren gestressten Eltern). Fertige eine Liste von Situationen an, die deutlich machen, dass Ungeduld schlechte Laune produziert und entmutigt.
Wie zeigt sich Ungeduld und Unbeherrschtheit bei Kindern (z.B. Wutanfall) und wie bei Erwachsenen (z. B. Meckern, Drängeln im Verkehr)? Warum reagieren Kinder und Erwachsene unterschiedlich?
Rede mit Deinem Kind über die Langmut Gottes. Wie hätte Gott nach dem Sündenfall gehandelt, wenn er unbeherrscht und voreilig reagiert hätte? Die Menschheit existiert überhaupt nur, weil Gott sich beherrscht hat und geduldig ist!
Lies mit Deinem Kind die Geschichten vom Schwur Jeftahs (Richter 11,30.31.34-36), von Sauls Opfer (1Samuel 13,8-14) und von Ahabs Weinberg (1Könige 21). Alle drei Männer – Jeftah, Saul und Ahab – handeln unbeherrscht, aber aus unterschiedlichen Beweggründen. Wie würdest Du ihre Motivation beschreiben? (z. B.: Jeftah handelt unüberlegt; Saul hat Angst vor der Blamage; Ahab ist ein großes Kind, das nicht warten kann.) Unbeherrschtheit aufgrund von Unüberlegtheit, Angst oder kindischem Verhalten ist heute noch weit verbreitet. Finde zusammen mit Deinem Kind je ein Beispiel aus seinem Erleben! (z. B. dahingeplapperte Versprechen; Süßigkeitendiebstahl aus Gruppendruck; Geschrei vor der Kasse, weil das Kind eine Süßigkeit will)
Sprich mit deinem Kind darüber, dass Fleiß, gute Organisation, Pünktlichkeit und Verlässlichkeit gute Dinge sind, aber dass sie nicht auf Kosten der Liebe gehen dürfen. Gott wünscht sich Beziehungen, die von Liebe, Freude, Harmonie, Gemeinschaft, gute Laune und Glücklichsein geprägt sind. Der Ungeduldige hält sich für den „Nabel der Welt“ (Prediger 7,8) und vergiftet lieber die Familienatmosphäre, als dass er die Fehler und Grenzen der Anderen in Liebe und mit einem Schmunzeln erträgt. Wenn Gott will kann er uns im Schlaf geben, was alle Effizienz und Produktivität und Planung nicht erreicht (Psalm 127,1.2).
Zur Vertiefung höre und besprich mit Deinem Kind „Freddy der Esel – Folge 7: Aufregung im großen Zelt”,
oder „Die 3 vom Ast und die großen Vögel“ (Folge 11), Geschichte 1: „Revierstreit am See“. (Das Hörspiel kann im ERF Shop als Kassette oder CD erworben werden:
ERF Shop )